Atemnotfälle bei Kleinkindern: Orale Steroide wirkungslos
Atemnotfälle mit asthmaähnlicher, keuchender Atmung ("wheezing") sind bei Kleinkindern mit viralen Atemwegsinfektionen ein häufiger Grund für Hospitalisationen. Neben kurz wirksamen Betamimetika werden häufig auch orale Steroide, wie beim klassischen Asthma bronchiale, eingesetzt. Deren Wirkung bei jüngeren, nicht atopischen Kindern ist jedoch fraglich.
687 Kinder im Alter von 10 Monaten bis 5 Jahren, die wegen starkem "wheezing" im Rahmen einer viralen Atemwegsinfektion hospitalisiert werden mussten, wurden in die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie eingeschlossen. Die Kleinkinder erhielten zunächst ein Betamimetikum (Albuterol) und nach Stabilisierung entweder orales Prednisolon (10 mg/Tag für Kinder unter 24 Monaten und 20 mg/Tag für ältere Kinder) oder Placebo für 5 Tage. Primärer Endpunkt war die Hospitalisationsdauer. Weitere Endpunkte waren der Preschool Respiratory Assessment Measure-Score, Albuterolbedarf und ein 7-Tage-Symptom-Score.
Die Hospitalisationsdauer wurde in der Prednisolongruppe gegenüber der Placebogruppe nur unwesentlich von 13.9 Stunden auf 11 Stunden verkürzt. Auch bei den sekundären Endpunkten und bei der Häufigkeit von unerwünschten Ereignissen zeigten sich keine Vorteile durch die Prednisolontherapie.
Konklusion der Autoren: Orales Prednisolon war bei Kleinkindern mit milden bis mittelschweren "Wheezing"-Attacken im Rahmen von viralen Atemwegsinfekten nicht signifikant wirksamer als Placebo.
Link zur Studie
NEJM 2009;360:329-338 - Panickar J et al
23.01.2009 - gem