Apixaban, ein weiteres sehr effektives orales Antikoagulans
Dabigatran und Rivaroxaban haben sich bereits als zukünftige Alternativen zur oralen Antikoagulation mit Vitamin-K Antagonisten oder LMWH empfohlen. In einer im NEJM publizierten Studie erwies sich nun ein dritter Kandidat – Apixaban – als äusserst effektives Medikament zur Thromboseprophylaxe nach Hüft-TP Implantation.
5407 Patienten, welche sich einer Hüft-Totalprothesenimplantation unterziehen mussten, nahmen an der randomisierten Doppelblindstudie teil. Sie erhielten zur postoperativen Thromboseprophylaxe entweder oral zweimal täglich 2.5 mg des direkten Thrombinhemmers Apixaban (erste Dosis 12-24 Stunden nach Wundverschluss) oder subkutan täglich 40 mg Enoxaparin (erste Dosis 12 Stunden vor Operation). Die Antikoagulation erfolgte während 35 Tagen. Danach wurde eine bilaterale Venographie durchgeführt. Primärer Studienendpunkt war eine Kombination aus symptomatischen oder asymptomatischen tiefen Venenthrombosen, Lungenembolien und Todesfällen. Der Follow-up dauerte bis 60 Tage nach der letzten Dosis des Studienmedikaments.
Ein primäres Endpunktereignis trat bei 1.4% der Patienten in der Apixabangruppe und bei 3.9% in der Enoxaparingruppe auf (Relatives Risiko 0.36, p<0.001 für Nichtunterlegenheit und Überlegenheit). Die Rate grösserer und/oder klinisch relevanter Blutungen betrug 4.8% unter Apixaban und 5.0% unter Enoxaparin.
Konklusion der Autoren: Gegenüber dem Goldstandard Enoxaparin erwies sich Apixaban in der Thromboseprophylaxe als signifikant wirksamer, ohne das Blutungsrisiko zu erhöhen.
Link zur Studie
NEJM 2010;363:2487-2498 - Lassen MR et al
28.12.2010 - dde