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Protonenpumpenblocker in der Therapie der funktionellen Dyspepsie

Wirksam bei nicht-erosiver Refluxkrankheit.

Titel

Lansoprazole in the treatment of functional dyspepsia: two double-blind, randomized, placebo-controlled trials

 

Autoren

Peura DA, Kovacs TO, Metz DC, Siepman N, Pilmer BL, Talley NJ

 

Quelle

Am J Med 2004;116:740-748

 

Abstract

 

 

Fragestellung 

Vergleich des Therapieeffektes von Lansoprazol mit Placebo bei Patienten mit funktioneller Dyspepsie.

 

Hintergrund

Die Wirksamkeit von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) bei Patienten mit funktioneller Dyspepsie ist umstritten. Zielsetzung dieser Studie war es deshalb, die Wirksamkeit unter kontrollierten Bedingungen zu untersuchen.

 

Methoden

Studiendesign

Zwei identische, doppelblinde, placebokontrollierte randomisierte Studien. Vergleich von Lansoprazol (15 mg), Lansoprazol (30 mg) mit Placebo bei Patienten mit funktioneller Dyspepsie.

 

Setting

Randomisierte, kontrollierte Multizenterstudie, mehrheitlich Praxen.

 

Einschlusskriterien

921 Patienten mit funktioneller Dyspepsie und älter als 18 Jahre wurden in zwei identische Substudien randomisiert zu:

  • Lansoprazol 15 mg täglich für 8 Wochen (n = 305)
  • Lansoprazol 30 mg täglich für 8 Wochen (n = 308)
  • Placebo 1 Tablette täglich für 8 Wochen (n = 308)
Ausschlusskriterien
  • Patienten mit Reizdarmsyndrom und Patienten, die mehr als 2 mal wöchentlich ein NSAR einnahmen.
  • Patienten, deren Symptome eine gastroösophageale Refluxkrankheit vermuten liessen.
  • Patienten, die bei einer oberen Endoskopie entzündliche Veränderungen entweder im Ösophagus oder Magen zeigten.
  • Patienten, die in den vergangenen 5 Jahren an einem Ulcus litten, die an einer anderen organischen Krankheit leiden oder andauernd Medikamente einnehmen müssen.
Intervention

Lansoprazol 15 mg oder 30 mg oder Placebo täglich.

 

Primärer Endpunkt

Veränderung der Anzahl schmerzfreier Tage nach der 8-wöchigen Therapie wobei eine Intention-to-Treat Analyse verwendet wurde.

 

Sekundäre Endpunkte

Anzahl der Patienten mit völliger Schmerzfreiheit vor dem Ende der 8-wöchigen Therapie sowie Nebenwirkungen der Behandlung.

 

Resultate

Basisdaten

Die Charakteristika der Patienten vor Therapiebeginn waren in den 3 Gruppen vergleichbar. Alle Patienten verspürten Beschwerden im oberen Magendarmtrakt, 86% klagten über Aufstossen, 82% über Völlegefühl und 74% über Sodbrennen. Bei mehr als 80 der Patienten war der H. pylori Nachweis negativ.

 

Gruppenvergleich der Endpunkte

Siehe Tabelle 1

 

Diskussion durch die Autoren

Lansoprazol ist signifikant besser als Placebo zur Therapie der funktionellen Dyspepsie, das mit gelegentlichem Sodbrennen assoziiert ist. Eine Dosisabhängigkeit konnte nicht nachgewiesen werden.

 

Zusammenfassender Kommentar

Das breite Spektrum an Beschwerden bei der funktionellen Dyspepsie erlaubt häufig nur schwer die Abgrenzung von anderen auch organischen Krankheiten. Auch bei unauffälliger Endoskopie können viele der Patienten an einer nicht-erosiven Form einer Refluxkrankheit (= NERD) leiden. Auch in dieser Studie konnten sich die Autoren diesem Dilemma nicht entziehen. Drei Viertel der Patienten verspürten neben den Abdominalschmerzen auch Sodbrennen. Dieses bekanntermassen spezifische Symptom lässt die Vermutung zu, dass hier Patienten mit einer NERD untersucht wurden. Nicht überraschend sprechen diese Patienten auf eine säurehemmende Therapie mit Lansoprazol an. Im klinischen Alltag ist man jedoch auch mit genau diesem Dilemma konfrontiert. Ungeachtet der Beschwerde Expression suggerieren die hier vorliegenden Daten, dass bei funktioneller Dyspepsie ein erster Therapieversuch mit einem der gut verträglichen Protonenpumpenblocker erfolgreich sein kann.

 

 

Besprechung von PD Dr. med. Lukas Degen, Leitender Arzt, Abteilung Gastroenterologie und Hepatologie, Kantonsspital Basel.

Am J Med 2004;116:740-748 - D. A. Deura et al

08.12.2004 - dde

 
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