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Triptane in der Behandlung der Migräne

1993 wurde in der Schweiz das erste Triptan eingeführt (Sumatriptan). Damit wurde ein neues Blatt in der Geschichte der Behandlung der akuten Migräneattacken aufgeschlagen, in den folgenden Jahren kamen dann weitere Triptane hinzu. Sie sind die bisher am besten untersuchten und wirksamsten Substanzen zur Behandlung des akuten Migräneanfalls; ein positiver Einfluss entsteht nicht nur auf die Kopfschmerzen, sondern auch auf die Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Photophobie. Alle Triptane aktivieren postsynaptisch die 5 HT-1D-1B-Rezeptoren auf der Oberfläche der glatten Gefässmuskulatur, für die Migräne relevant betrifft dies die Meningeal-Gefässe. Bei frühzeitigem Einsatz dieser Medikamentengruppe – bevor die Gastrokinetik relevant eingeschränkt ist – besteht eine sehr grosse Wirkungserwartung.

 

Sumatriptan (Imigran®)

Wirkungseintritt der Injektion 6 mg s.c. nach 10 Minuten, des Nasalsprays 20 mg nach 15 Minuten und der Tabletten 50 mg sowie Supp. 25 mg nach durchschnittlich 30-60 Minuten. Höchstdosis pro 24 Std. s.c. 12 mg, oral 200 mg, Supp. 50 mg und Nasalspray 40 mg. Besteht eine zu geringe Wirkung, so soll man mit einem Antiemetikum (Metoclopramid, Domperidon) kombinieren. Der Nasalspray wird aufgrund neuerer Untersuchungen auch bei Jugendlichen ab 12 Jahren eingesetzt.

 

Zolmitriptan (Zomig®)

Diese Substanz gelangt im Gegensatz zu Sumatriptan über die Blut-Hirnschranke und bindet auch an zentralen Projektionen des Trigeminus im Hirnstamm. Es braucht eine niedrigere Dosis aufgrund einer höheren Bioverfügbarkeit. Initialdosis 2.5 mg, Höchstdosis pro 24 Std. 10 mg. Zolmitriptan ist auch als Lingualtablette erhältlich, die Einnahme unterwegs ist dadurch erleichtert.

 

Naratriptan (Naramig®)

Der Wirkungseintritt braucht etwas mehr Zeit, dafür besteht eine verlängerte Wirksamkeit. Die Substanz hat praktisch keine Nebenwirkungen (die gleichen wie Placebo) und die Höchstdosis pro 24 Stunden beträgt ebenfalls 10 mg. Naratriptan (die Dosis einer Tablette beträgt 2.5 mg) hat im Prinzip denselben Wirkungsmechanismus wie Sumatriptan.

 

Rizatriptan (Maxalt®)

Die Substanz steht zur Verfügung als Tablette und als Schmelztablette, in den Dosierungen 5 und 10 mg. Zwischen beiden Formulierungen ergeben sich keine Unterschiede bezüglich Wirksamkeit und Verträglichkeit. Höchstdosis pro 24 Stunden 30 mg.

 

Eletriptan (Relpax®)

Diese Substanz liegt in den Dosierungen 20, 40 und 80 mg vor, es gibt einzig Filmtabletten zur oralen Anwendung. Die übliche Standarddosis ist 40mg. Bei unzureichender Wirksamkeit kann nach 2 Stunden noch einmal 40 mg eingesetzt werden, Maximaldosis pro 24 Stunden 160 mg.

 

Weitere Triptane befinden sich in der Schweiz noch nicht auf dem Markt.

 

Welche Patienten sollen nicht mit Triptanen behandelt werden?

Kontraindikationen sind vor allem Gefässerkrankungen, eine nicht ausreichend behandelte Hypertonie oder multiple vaskuläre Risikofaktoren. In der Schwangerschaft sollten grundsätzlich weder Akut- noch Langzeitbehandlungen gegen Migräne durchgeführt werden, eine vitale Indikation besteht kaum. Für Sumatriptan und Naratriptan führt der Hersteller seit 1996 in den USA ein Register, an welches alle Fälle von Sumatriptan/Naratriptan-Gebrauch während der Schwangerschaft gemeldet werden können; bisher gibt es keine Anhaltspunkte für eine Schädigung des Ungeborenen oder eine negative Beeinflussung der Gravidität.

 

 

Dr. med. Christian Meyer, Neurologie, Baden

 



 
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