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Viel Fisch und Meeresfrüchte in der Schwangerschaft verbessern kindliches Entwicklungspotential

Fisch und Meeresfrüchte sind die dominierende Quelle für Omega-3-Fettsäuren, welche eine zentrale Rolle für die neuronale Entwicklung des Kindes spielen. Wegen Kontaminationsgefahr beträgt die empfohlene wöchentliche Dosis in den USA jedoch maximal 340 g. Eine im Lancet publizierte Studie hat nun den Zusammenhang zwischen mütterlichem Seafood-Konsum und späterer Entwicklung des Kindes untersucht.

11'875 schwangere Frauen aus der ALSPAC-Longitudinalstudie haben in der 32. Schwangerschaftswoche einen Fragebogen zur Einnahme von Fisch und Meeresfrüchten in der Schwangerschaft ausgefüllt. Endpunkt der Studie war die kindliche Entwicklung, das Verhalten und die kognitiven Funktionen der Kinder im Alter von 6 Monaten bis 8 Jahre, abhängig vom Seafood-Konsum (kein Fisch- und Meeresfrüchtekonsum, 1-340 g/Woche oder > 340 g/Woche).

 

Je geringer die eingenommene Menge von Seafood während der Schwangerschaft, desto höher war die Chance, dass die Kinder im Viertel mit der niedrigsten verbalen Intelligenz waren (Odds Ratio 1.48 für Kinder von Müttern ohne Seafood-Konsum und 1.09 für Kinder von Müttern mit 1-340 g Seafood pro Woche). Die Einnahme von wenig Seafood in der Schwangerschaft war auch mit einem höheren Risiko für eine suboptimale soziale, feinmotorische, Verhaltens- und Kommunikations-Entwicklung assoziiert. Für jeden Endpunkt galt: Je mehr Fisch und Meeresfrüchte während der Schwangerschaft, desto geringer das Risiko für Entwicklungsrückstände des Kindes. Die beobachteten Unterschiede sind mit einer hohen Wahrscheinlichkeit tatsächlich auf den Konsum von Fisch und Meeresfrüchten zurückzuführen. Die Autoren haben insgesamt 28 mögliche Einflussfaktoren wie Sozialstatus, Bildung, etc. in der Studie berücksichtigt.

 

Konklusion der Autoren: Die Restriktion der Einnahme von Seafood während der Schwangerschaft auf weniger als 340 g/Woche scheint keineswegs gerechtfertigt. Im Gegenteil: die Kinder profitieren gemäss diesen Studienresultaten mehr von Fisch- und Meeresfrüchtemengen > 340 g/Woche in der Nahrung ihrer Mütter als dass sie dadurch gefährdet würden.

Lancet 2007; 369:578-585 - Hibbeln JR et al

16.02.2007 - dde

 
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