Verkehrsabgase und Lungenentwicklung bei Kindern
Gaudermann und Kollegen untersuchten in dieser Studie, ob die Lungenentwicklung bei Kindern zwischen dem 10. und 18. Lebensjahr durch die regionale Luftverschmutzung durch Verkehrsemissionen beeinträchtigt wird.
In die prospektive Kohortenstudie wurden 3'677 Kinder im Alter von durchschnittlich 10 Jahren eingeschlossen. Die Kinder stammten aus 12 südkalifornischen Gemeinden, welche eine grosse Bandbreite der regionalen Luftqualtität repräsentierten. Jährlich wurde die Lungenfunktion der Kinder gemessen. Der Follow-up betrug 8 Jahre. Für jedes Kind wurden die verschiedenen Indikatoren für die örtliche Verkehrsbelastung durch Hauptverkehrsstrassen bestimmt.
Bei Kindern, die innerhalb von 500 Metern an einer Hauptverkehrsstrasse lebten, war die 8-jährige Entwicklung der Lungenfunktion gegenüber denjenigen mit mindestens 1500 Meter Abstand deutlich herabgesetzt: Forcierte Einsekundenkapazität [FEV1]: minus 81 ml, p=0.01; Maximaler Mittlerer Exspiratorische Fluss [MMEF]: minus 127 mL/s, p=0.03). Sowohl die örtliche Verkehrsemission als auch die regionale Luftverschmutzung hatten einen schädigenden und voneinander unabhängigen Einfluss auf die Entwicklung der Lungenenfunktion. Bei einem hohen Anteil der Kinder im Alter von 18 Jahren, welche innerhalb von 500 Metern an einer Hauptverkehrsstrasse lebten, bestand ein ausgeprägtes Defizit bei der Lungenfunktion: mittlerer Sollwert für FEV1: 97% (p=0.013, verglichen mit > 500 Meter Abstand) und 93.4% für MMEF (p=0.006).
Konklusion der Autoren: Örtliche Verkehrsemissionen haben nachteilige Auswirkungen auf die Lungenentwicklung bei Kindern, die im späteren Leben zu deutlichen Einschränkungen der Lungenfunktion führen können. Dieser negative Einfluss durch Strassenabgase besteht unabhängig von der ebenfalls schädigenden regionalen Luftverschmutzung.
Lancet, early online release, 26. Jan. 2007 - Gauderman WJ et al
06.02.2007 - gem