Sterilitätsbehandlung bei PCO-Syndrom: Clomifen versus Metformin
Das Polyzystische Ovarsyndrom (PCO-S) ist eine der häufigsten Sterilitätsursachen. Eine pathologische Insulin-Resistenz spielt eine wichtige ursächliche Rolle und ist bei bis zu 60% der Patientinnen nachweisbar. Obwohl sich Meformin zur Ovulationsinduktion bei PCO-S als wirkungsvoll zeigte, wird Clomifen als mögliches Mittel der ersten Wahl diskutiert. Diese Studie verglich beide Wirkstoffgruppen.
100 normalgewichtige Patientinnen, bei denen die Sterilität primär durch die PCO-S typische Symptomatik mit Anovulation bedingt war, wurden in die prospektive, doppelblinde, double-dummy kontrollierte Studie eingeschlossen und in 2 Gruppen randomisiert. Grupp A (n = 45) erhielt Metformin 850 mg zweimal täglich plus Placebo, Gruppe B (n = 47) Placebo plus Clomifen 150 mg für 5 Tage, beginnend am 3. Tag einer Blutung nach Progesteronentzug. Beide Behandlungen erfolgten 6 Monate. Primäre Endpunkte waren Eisprung, Schwangerschafts-, Tot-und Lebendgeburtenrate.
Insgesamt waren in Gruppe A 205 und in Gruppe B 221 Zyklen vorhanden. Die Ovulationsrate unterschied sich zwischen den beiden Gruppen statistisch nicht signifikant (Gruppe A 62.9% vs. 67% Gruppe B, P = 0.38). Die Schwangerschaftsrate war hingegen in Gruppe A signifikant höher (15.1 vs. 7.2%, P = 0.0009). Die Abortrate war in Gruppe B signifikant höher (37.5 vs. 9.7%, P = 0.045) und in dieser Gruppe war auch ein positiver Trend für die Geburtenrate zu beobachten (83.9 vs. 56.3%, P = 0.07). Die kumulative Schwangerschaftsrate war in Gruppe A höher als in Gruppe B (68.9 vs. 34%, P < 0.001).
Konklusion der Autoren: Metformin-Behandlung für 6 Monate ist signifikant wirkungsvoller als 6 Zyklen Clomifen zur Sterilitätsbehandlung anovulatorischer, normalgewichtiger Patientinnen mit PCO-Syndrom.
Link zur Studie
J Clin Endocrinol Metab 2005;90:4068-4074 - S. Palomba et al
20.07.2005 - gem