Statin-Therapie nützt Frauen genauso wie Männern
Bisher war unklar, ob Frauen von Statinen ebenso profitieren wie Männer. Frauen sind oft erst später von kardiovaskulären Krankheiten betroffen als Männer und wurden daher in den Statin-Studien meist unterrepräsentiert. Eine Metaanalyse der Cholesterol Treatment Trialists' Collaboration konnten nun diese Frage beantworten.
Die Metaanalyse basiert auf 27 Statin-Studien mit insgesamt 174'149 Teilnehmern. 22 Studien verglichen Statine mit Placebo und 5 Studien zum Vergleich einer intensiveren mit einer weniger intensiven Statin-Therapie.
27% der Studienteilnehmer waren Frauen. Eine Statin-Therapie führte bei Frauen und Männern zu einer vergleichbaren LDL-Senkung nach einem Jahr (um 1.1 mmol/l vs. Placebo, um 0.5 mmol/l beim Vergleich intensiver vs. weniger intensiver Statin-Therapie). Frauen wiesen in den Studien ein generell niedrigeres kardiovaskuläres Risiko auf. Insgesamt reduzierte die Statin-Therapie das Risiko für ein schweres kardiovaskuläres Ereignis pro LDL-Senkung um 1 mmol/l um 16% bei den Frauen und um 22% bei den Männern. Diese relative Risikoreduktion war bei Frauen und Männern vergleichbar (p=0.33) und unabhängig von kardiovaskulären Risiko (Frauen und Männern mit einem kardiovaskulären 5-Jahres-Risiko unter 10%: p=0.11). Bei den Endpunkten schweres koronares Ereignis, koronare Revaskularisation und Schlaganfall bestanden ebenfalls keine signifikanten Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Auch hinsichtlich der Gesamtmortalität wurde eine vergleichbare Risikoreduktion unter Statin-Therapie erreicht (9% bei den Frauen und 10% bei den Männern, p=0.43).
Fazit der Autoren: Eine Statin-Therapie ist bei Männern und Frauen mit gleich hohem kardiovaskulären Risiko vergleichbar effektiv hinsichtlich der Prävention schwerer kardiovaskulärer Ereignisse.
Link zur Studie
Lancet 2015; Online Publikation am 8. Januar - Cholesterol Treatment Trialists' (CTT) Collaboration
14.01.2015 - gem