Sonnenschutzmittel senken Melanomrisiko
Sonnencreme wird zum Schutz der Haut vor UV-Strahlen, aktinischer Keratos und Spinaliomen empfohlen. Ob auch eine präventive Wirkung bezüglich Melanom besteht, war bisher unklar. Nun zeigt eine Langzeitstudie zum ersten Mal überhaupt, dass Sonnencreme das Melanomrisiko senkt
1992 wurden in Australien 1621 Personen im Alter von 25 bis 75 Jahren in die randomisierte Studie eingeschlossen. Während 5 Jahren applizierten die Teilnehmer entweder regelmässig jeden Tag (Interventionsgruppe) oder lediglich nach Gutdünken (Kontrollgruppe) Sonnencreme (plus 30 mg Betakaroten oral oder Placebo). Die Teilnehmer in der Interventionsgruppe wurden angewiesen, das Sonnenschutzmittel täglich auf die Haut an Kopf, Hals, Händen und Armen zu schmieren und den Vorgang bei starkem Schwitzen, nach dem Baden oder bei langer Sonnenexposition zu wiederholen. Der Follow-up dauerte bis 2006. Endpunkt war das Auftreten eines Melanoms.
Zehn Jahre nach Abschluss der Studie waren in der Interventionsgruppe 11 und in der Kontrollgruppe 22 primäre Melanome diagnostiziert worden (HR 0.50, p=0.051). Vor allem die Verhinderung von invasiven Melanomen durch das regelmässige Auftragen von Sonnenschutzmitteln war bedeutsam (3 versus 11 Fälle, HR 0.27). Die Reduktion nicht invasiver Melanome war weniger spektakulär (HR 0.73).
Konklusion der Autoren: Konsequentes Auftragen von Sonnencreme scheint das Melanomrisiko bei Erwachsenen zu senken.
Link zur Studie
J Clin Oncol 2011;29:249-250 - Green AC et al
28.01.2011 - dde