Schwangerschaft: NSAR können Fehlgeburtsrisiko erhöhen
Die Einnahme von NSAR wurden in der Vergangenheit mit einem erhöhten Fehlgeburtsrisiko in Verbindung gebracht. Auch die Ergebnisse einer aktuellen Kanadischen Studie weisen darauf hin, zurückhaltend bei der Verordnung von NSAR in der Schwangerschaft zu sein.
Die Fallkontrollstudie basiert auf den Daten von 4705 Frauen aus dem Kanadischen Schwangerschaftsregister, die eine spontane Fehlgeburt erlitten hatten. Jeder dieser Frauen wurden zehn nach Gestationsalter und nach Zeitpunkt der Fehlgeburt passenden Kontrollen gegenübergestellt.
Die 4705 Fällen mit Fehlgeburten wurden also mit 47050 Kontrollfällen hinsichtlich NSAR Exposition verglichen. Frauen mit NSAR hatten ein mehr als doppelt so hohes Risiko für eine Fehlgeburt als Frauen ohne (Odds Ratio von 2.43); bei Diclofenac war das Risiko sogar verdreifacht (OR von 3.09). Auch bei allen anderen NSAR ergab sich eine Risikoerhöhung: Für Naproxen betrug die Odds-Ratio 2.64, bei Celecoxib 2.21, bei Ibuprofen 2.19 und bei Rofecoxib 1.83. Auch Kombinationen verschiedener NSAR erhöhten das Risiko (OR von 2.64). Eine dosisabhängige Wirkung liess sich aber nicht nachweisen.
Konklusion der Autoren: Eine NSAR-Einnahme während der Schwangerschaft kann das Risiko für eine Fehlgeburt erhöhen; Schwangere sollten auch mit niedrig dosierten NSAR vorsichtig sein.
Link zur Studie
CMAJ 2011, online Publikation am 6. September - Nakhai-Pour HR et al.
30.09.2011 - gem