STEMI: System-Verzögerung als unabhängiger Prädiktor des Herzinsuffizienzrisikos
Je kürzer die Zeit zwischen Notruf und koronarer Reperfusion in der Klinik ist, umso besser sind die Überlebenschancen von STEMI-Patienten. Eine Dänische Studie untersuchte nun die Auswirkungen der sogenannten System-Verzögerung auf das Herzinsuffizienzrisiko bei STEMI-Überlebenden.
In die bevölkerungsbasierte Studie wurden 7952 Patienten mit einem ST-Hebungsinfarkts (STEMI) eingeschlossen, bei denen in den Jahren 1999 bis 2010 spätestens 12 Stunden nach dem Symptombeginn eine perkutane koronare Intervention (PCI) erfolgte und deren Zeit vom Eintreffen des Notrufs bis zum Herzkatheter maximal sechs Stunden betragen hatte.
Der Follow-up betrug median 3.1 Jahre. Mit zunehmender System-Verzögerung erhöhte sich auch das Risiko für eine spätere Spitalseinweisung wegen Herzinsuffizienz: Bei 60 Minuten oder weniger (451 Patienten) betrug das Risiko 10.1%, bei 61 Minuten bis 120 Minuten (3457 Patienten) 10.6%, bei 121 Minuten bis 180 Minuten (2655 Patienten) 12.3%, und bei 181 Minuten bis 360 Minuten (1389 Patienten) 14.1% (p<0.001). Die Dauer der System-Verzögerung erwies sich dabei als unabhängiger Prädiktor. Jede System-Verzögerung von einer Stunde war mit einem Risikoanstieg um 10% verbunden (Hazard Ratio pro Stunde: 1.10).
Konklusion der Autoren: Bei STEMI-Überlebende ist das Risiko für eine spätere Spitalseinweisung wegen Herzinsuffizienz mit der Dauer der System-Verzögerung assoziiert: Je kürzer die System-Verzögerung, umso niedriger das Risiko.
Link zur Studie
Ann Intern Med 2011;155:361-367 - Terkelsen CJ et al.
20.09.2011 - gem