Ruptur eines Aortenaneurysmas: ACE-Hemmer zur Prävention?
Bei Tieren vermindern ACE-Hemmer die Ausdehnung und das Rupturrisiko von Aortenaneurysmen. Eine grosse Fallkontrollstudie ist dem Zusammenhang zwischen ACE-Hemmer-Einnahme und Rupturrisiko bei Patienten mit Bauchaortenaneurysma nachgegangen.
In Ontario, Kanada, haben die Autoren die Daten von 15'326 über 65-jährigen Patienten mit einem intakten oder rupturierten Bauchaortenaneurysma untersucht. Von Interesse waren die Angaben über die Einnahme von Antihypertensiva, insbesondere ACE-Hemmern, und das Auftreten einer Ruptur des Aneurysmas.
Patienten, welche vor der Hospitalisation einen ACE-Hemmer einnahmen, hatten ein signifikant niedrigeres Rupturrisiko als solche ohne ACE-Hemmer (Odds Ratio [OR] 0.82). Diese Assoziation galt auch für Hochrisikogruppen (über 75-Jährige und Hypertoniker). Für andere Antihypertensiva war keine präventive Wirkung nachweisbar (Betablocker: OR 1.02; Kalziumantagonisten: OR 1.01; Alpha-Blocker: OR 1.15; Angiotensinrezeptor-Blocker: OR 1.24; Thiazid-Diuretika: OR 0.91).
Konklusion der Autoren: ACE-Hemmer sind bei Patienten mit einem Bauchaortenaneurysma im Gegensatz zu anderen Antihypertensiva mit einem reduzierten Rupturrisiko assoziiert. Randomisierte Präventionsstudien wären zur Bestätigung dieser Resultate angezeigt.
Lancet 2006; 368:659-665 - Hackam DG et al
21.08.2006 - dde