Regelmässige körperliche Aktivität reduziert Risiko für Depressionen
Eine regelmässige körperliche Betätigung hat einen präventiven Effekt bezüglich vieler körperlicher Leiden. Harvey und Kollegen haben nun an über 40'000 Norwegern untersucht, wie sich physische Ertüchtigungen bei der Arbeit und in der Freizeit auf die mentale Gesundheit auswirken.
40'401 durchschnittlich 46-jährige norwegische Einwohner nahmen an der Studie teil. In standardisierten Fragebögen berichteten sie über die Frequenz und Intensität ihrer körperlichen Aktivität bei der Arbeit und während der Freizeit. Mittels Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) ermittelten die Autoren Symptome einer Depression oder Angststörung.
Unter Symptomen einer Depression litten 10.1%, unter Angstsymptomen 15.2% und unter Angst und Depressionen 5.6% der Teilnehmer. Es zeigte sich eine klare inverse Assoziation zwischen der Frequenz körperlicher Aktivität in der Freizeit und dem Auftreten von Symptomen einer Depression. Bereits regelmässige Aktivität geringer Intensität war mit signifikant weniger Depressionssymptomen assoziiert. Der präventive Effekt war lediglich für körperliche Ertüchtigung in der Freizeit, nicht jedoch am Arbeitsplatz, nachweisbar. Interessanterweise schienen es eher die sozialen Faktoren bei der körperlichen Aktivität in der Freizeit zu sein, welche zur Risikoreduktion beitrugen; bei den metabolischen Parametern und dem vagalen Tonus waren zwischen den körperlich aktiveren und inaktiveren Personen keine Unterschiede nachweisbar.
Konklusion der Autoren: Personen, welche sich in ihrer Freizeit regelmässig – auch wenig intensiv – körperlich betätigen, haben ein geringeres Risiko, an Symptomen einer Depression zu leiden.
Link zur Studie
Br J Psychiatry 2010;197:357-364 - Harvey SB et al
10.11.2010 - dde