Rauchstopp: Vareniclin ist erfolgreicher in Kombination mit Nikotinpflaster
Beim Nikotinentzug galt es bisher als wenig sinnvoll, Nikotinpflaster und Tabletten (Vareniclin) zu kombinieren, da beide die gleiche Wirkungsweise besitzen und ausserdem Vareniclin stärker an die Nikotin-Rezeptoren bindet. Doch eine Studie im JAMA zeigt nun, dass sich die Kombination doch auszahlen könnte.
In der Studie begannen alle 435 Teilnehmer zwei Wochen vor dem festgelegten Rauchstopp mit der Anwendung der Nikotinpflaster, die aber nur bei der Hälfte der Teilnehmer tatsächlich Nikotin enthielten und in der anderen Hälfte Placebo. Vareniclinewurde ab einer Woche vor dem Rauchstopp-Termin begonnen, über 12 Wochen kontinuierlich eingenommen und dann in Woche 13 langsam ausgeschlichen und die Pflaster ebenfalls gestoppt. Die rauchabstinenz wurde mittels Atemtest regelmässig überprüft.
Die Gruppe mit Vareniclin plus Nikotinpflaster erreichte im Vergleich zur Gruppe mit Vareniclin plus Placebo eine signifikant höhere Abstinenzrate am Ende der Behandlung nach 12 Wochen (55,4% vs. 40.9%, p=0.007) und nach 24 Wochen (49% vs. 32.6%, p=0.004). Die Punktprävalenz-Abstinenzrate nach sechs Monaten lag bei 65.1% versus 46.7% (p=0.002). Bezüglich Verträglichkeit wurde in der Verumgruppe etwas häufiger Übelkeit, Schlafstörungen, Hautreaktionen, Verstopfung und Depressionen beobachtet, wobei nur die Hautreaktionen eine statistische Bedeutung erreichten (14.4% vs. 7.8%, p=0.03). In der Vareniclin-Placebo Gruppe kam es häufiger zu Albträumen und Kopfschmerzen.
Konklusion der Autoren: Mit Vareniclin in Kombination mit Nikotinpflaster waren deutlich mehr Raucher nach 12 Wochen (Ende der Behandlung) und nach sechs Monaten abstinent als mit Vareniclin alleine.
Link zur Studie
JAMA. 2014;312(2):155-161. - Koegelenberg C et al.
14.07.2014 - gem