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Rasche Sedation bei psychisch agitierten Patienten

Für die notfallmässige Beruhigung des psychisch agitierten, allenfalls aggressiven Patienten eignen sich in erster Linie intramuskulär injizierbare Medikamente mit einer sicheren und raschen Wirkung. Eine randomisierte Studie verglich das Benzodiazepin Midazolam mit der Kombination Haloperidol/Promethazin bezüglich Sicherheit und Effektivität.

Gut 300 psychisch agitierte, aggressive Patienten mit einer Indikation für eine intramuskuläre Sedation wurden in die brasilianische Studie eingeschlossen. Ungeblindet verabreichten die Studienautoren entweder Haloperidol (2 Amp. à 5 mg)/Promethazine (1 Amp.à 50mg) oder Midazolam (1 Amp. à 15 mg). Die Gesamtdosis des Studienmedikaments wurde je nach Umstand angepasst. Primärer Endpunkt war die Beruhigung oder das Schlafen des initial agitierten Patienten 20 Min. nach Verabreichung des Medikaments. Sekundäre Endpunkte waren unter anderen Sedation oder Schlaf nach 40, 60 oder 120 Min. und schwerwiegende Nebenwirkungen.

 

In der Midazolamgruppe waren 89% innerhalb von 20 Minuten sediert. In der Haloperidol/Promethazin-Gruppe waren es 67%. Nach 40 Minuten war der Anteil ruhig gestellter Patienten in der Midazolamgruppe noch 13% grösser. Nach einer Stunde betrug die Erfolgsrate in beiden Gruppen 90%. Unter beiden Medikationen war je eine schwerwiegende Nebenwirkung zu verzeichnen (Atemdepression respektive Grand-mal Anfall).

 

Konklusion der Autoren: Beide Therapieregimes sind effektiv, der Wirkungseintritt von Midazolam ist allerdings wesentlich rascher als der von Haloperidol/Promethazin. Die Autoren empfehlen bei akut notwendiger Sedation die Verabreichung von Midazolam dort, wo eine Überwachung und die Gabe eines Benzodiazepin-Antagonisten möglich ist. Sonst soll Haloperidol/Promethazin zum Einsatz kommen.

 

Originalstudie

 

BMJ 2003;327:708-713 - G. Huf et al

03.01.2004 - dde

 
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