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Prostatakarzinom: Intermittierende versus kontinuierliche Androgendeprivation

Standardtherapie bei fortgeschrittenem oder rezidiviertem Prostatakarzinom ist der kontinuerliche Androgenentzug. Die Idee hinter einer intermittierenden Androgendeprivationstherapie ist, die Nebenwirkungen zu minimieren sowie das kastrationsresistente Stadium hinauszuzögern. Ein systematischer Review mit Metaanalyse verglich die beiden Therapieformen hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit.

Die systematische Literatursuche (Cochrane CENTRAL, Medline, Embase, Web of Science, Biosis, National Technical Information Service, ObenSIGLE, Google Scholar sowie Referenzangaben aus Leitlinien, Reviews und anderen wichtigen Artikeln) ergab 22 Artikel aus 15 randomisierten klinischen Studien (insgesamt 6856 Patienten), in denen die kontinuierliche und intermittierende Androgendeprivation bei Patienten mit Prostatakarzinom verglichen wurden. In der Datenanalyse wurden unter anderem die beiden primären Studienendpunkte Gesamtüberleben und Lebensqualität sowie karzinomspezifisches und progressionsfreies Überleben untersucht.

 

Die beiden Therapieformen zeigten keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Gesamtüberleben (Hazard Ration HR 1.02; 8 Studien mit 5352 Patienten), karzinomspezifischem Überleben (HR 1.02; 5 Studien mit 3613 Patienten) und progressionsfreiem Überleben (HR 0.94; 4 Studien mit 1774 Patienten). Auch bezüglich Gesamtbeurteilung der Lebensqualität (Selbstauskunft der Patienten) unterschieden sich die beiden Therapieformen nicht wesentlich voneinander, wobei sich aber gewisse Teilkomponenten der Lebensqualität, namentlich die körperlichen und sexuellen Funktionen, in den meisten Studien unter intermittierender Therapie verbesserten. Allerdings führen die Studienautoren ein unklares oder hohes Bias-Risiko bei allen ausser einer der analysierten Studien an.

 

Fazit der Autoren: Hinsichtlich Gesamtüberleben war die intermittierende Androgendeprivationstherapie dem kontinuierlichen Androgenentzug nicht unterlegen und kann laut Studienautoren als therapeutische Alternative bei rezidiviertem oder metastasiertem Prostatakarzinom angesehen werden. Ausserdem scheint sie sich positiv auf gewisse Bereiche der Lebensqualtität auszuwirken.

 

Link zur Studie

JAMA Oncol. 2015;1(9):1261-1269 - Magnan S et al.

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