Paroxetin bei Kindern mit sozialer Angststörung
Die soziale Angststörung hat bei Kindern und Adoleszenten eine hohe Prävalenz und führt ohne Behandlung zu emotionalen, sozialen und Schulproblemen. Eine randomisierte Studie hat den Effekt und die Nebenwirkungen von Paroxetin bei sozialer Angststörung von Kindern und Adoleszenten evaluiert.
322 Kinder (8-11-jährig) und Adoleszente (12-17-jährig) mit einer sozialen Angststörung als primäres psychiatrisches Problem wurden in die randomisierte, kontrollierte Multizenterstudie eingeschlossen. Entweder erhielten sie zwischen 10 und 50 mg Paroxetin täglich oder Placebo. Endpunkt war das Erreichen eines Clinical Global Impression-Improvement Scores von 1 oder 2.
Unter Paroxetin erreichten 77.6% ein Clinical Global Impression-Improvement Score von 1 oder 2, unter Placebo waren es 38.3% (p<0.001). Die Rate an Patienten, welche über eine massive Verbesserung der Symptomatik berichteten (Clinical Global Impression-Improvement Score von 1), betrug in der Paroxetingruppe 47.8% versus 14.9% in der Placebogruppe. Schlafstörungen, Appetitverlust und Erbrechen waren unter Paroxetin signifikant häufiger. Therapieabbrüche aufgrund von Nebenwirkungen waren allerdings relativ selten (5.5% unter Paroxetin versus 1.3% unter Placebo).
Konklusion der Autoren: Paroxetin ist bei Kindern und Adoleszenten eine effektive und im Allgemeinen recht gut tolerierte Behandlung der sozialen Angststörung.
Abstract
Arch Gen Psychiatry 2004;61:1097-1103 - T. Vos et al
29.11.2004 - dde