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Optimales Management der infektiösen Konjunktivitis

Eine randomisierte, im BMJ publizierte Studie hat untersucht, ob - und wenn ja wann - Patienten mit einer Konjunktivitis Antibiotika erhalten sollten, ob ein Augenabstrich gemacht werden soll und ob ein Informationsmerkblatt einen Einfluss auf den Outcome hat.

In 30 englischen Grundversorgerpraxen haben die Autoren 307 Erwachsene und Kinder mit einer akuten infektiösen Konjunktivitis in die randomisierte Studie eingeschlossen. Entweder erhielten die Patienten sofort nach Konsultation antibiotische Augentropfen (Chloramphenicol, alle 2 Stunden für 2 Tage, danach alle 4 Stunden), hatten die Möglichkeit, nach eigenem Ermessen nach 3 Tagen antibiotische Tropfen abzuholen oder erhielten keine Antibiotika. Ausserdem wurde randomisiert untersucht, ob ein Abstrich und die Verteilung eines Informations-Merkblattes einen Einfluss auf den Outcome hätten. Studienendpunkte waren die Schwere der Symptome 1-3 Tage nach Konsultation, Dauer der Symptome und der Glaube der Patienten in die Effektivität der Antibiotika bei Augeninfektion.

 

Die Schwere der Symptome wurde durch die Behandlungsstrategie nicht beeinflusst. Moderate Beschwerden dauerten nach Antibiotikagabe allerdings weniger lange (3.3 Tage nach sofortiger respektive 3.9 Tage nach verzögerter Antibiose) als ohne Antibiose (4.8 Tage). Der Anteil Patienten, welcher letztendlich Antibiotika einnahm, betrug in der sofort mit Antibiotika behandelten Gruppe 99%, in der verzögert behandelten Gruppe 53% und in der Placebogruppe 30%. Erneute Konsultationen wegen Augeninfektion waren bei den initial mit Antibiotika Behandelten in 68%, bei den verzögert Behandelten in 41% und in der Placebogruppe in 40% der Fälle zu verzeichnen. Augenabstrich und Merkblatt hatten keinen Einfluss auf die Endpunkte.

 

Konklusion der Autoren: Der verzögerte Einsatz von Antibiotika nach Ermessen des Patienten oder der Eltern scheint die sinnvollste Behandlungsstrategie bei infektiöser Konjunktivitis zu sein. Der Antibiotikakonsum und erneute Konsultationen können so gegenüber einer sofortigen antibiotischen Therapie reduziert werden, ohne dass Schwere und Dauer der Symptome signifikant ungünstig beeinflusst werden. Ein Augenabstrich zu machen ist nicht notwendig.

 

Link zur Studie

BMJ 2006;333:321 - Everitt HA et al

11.08.2006 - dde

 
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