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Neue Erkenntnisse zur Diagnose der Lungenembolie

Forscher aus Holland haben den Algorithmus YEARS entwickelt. Ein einfaches Instrument, mit dem offenbar die Anzahl der unnötigen CT-Angiographien verlässlich gesenkt werden kann, wie die kürzlich im Lancet publizierte Studie zeigt.

Der YEARS Algorithmus umfasst die folgenden Elemente:

  • Klinische Anzeichen für tiefe Venenthrombose
  • Hämoptysis
  • Lungenembolie ist die wahrscheinlichste Diagnose

 

Die Autoren der Studie haben diese drei Elemente kombiniert mit dem D-Dimer Wert.

 

Eine Lungenembolie wurde ausgeschlossen, wenn alle drei Elemente des YEARS Algorithmus fehlen und der D-Dimer Wert unter 1000 ng/ml liegt oder wenn ein oder mehr Elemente des YEARS Algorithmus vorliegen und der D-Dimer Wert unter 500 ng/ml liegt.

 

Bei allen Patienten, für welche diese Kriterien zutreffen, wurde eine Lungenembolie ausgeschlossen.

 

Für die Studie wurden insgesamt 3465 Patienten an 12 Kliniken in Holland rekrutiert, die während der Zeit von Oktober 2013 bis Juli 2015 mit Verdacht auf Lungenembolie eingewiesen worden waren.

 

Der Verlauf von Patienten, bei denen mit den erwähnten  Kriterien eine Lungenembolie ausgeschlossen wurde, wurden während 3 Monaten  weiter beobachtet.

 

Resultate

Von den 3465 Patienten wurden mit den erwähnten Kriterien bei 456 eine Lungenembolie diagnostiziert.

 

Bei 2946 Patienten wurde mit den erwähnten Kriterien eine Lungenembolie ausgeschlossen. Während der dreimonatigen Beobachtung wurden bei 18 (0.6%, 95%CI 0.36-0.96) eine tiefe Beinvenenthrombose festgestellt und bei 6 davon eine fatale Lungenembolie (0.2%; 95%CI 0.07-0.44).

 

Basierend auf den Kriterien des YEARS Algorithmus und der erwähnten D-Dimer Werte war eine CT-Angiographie bei 1651 Patienten nicht angezeigt (48%).

 

Wenn hingegen der Wells Score und eine D-Dimer Wert von unter 500 ng/ml als Kriterium herangezogen werden, kann nur bei 1174 Patienten auf eine CT-Angiographie verzichtet werden. Dies bedeutet, dass mit dem YEARS Algorithmus 14% (95% CI 12-16) weniger CT-Angiographien notwendig sind.

 

Schlussfolgerung der Autoren

Laut den Autoren kann mit dem YEARS Algorithmus kombiniert mit entsprechenden D-Dimer Grenzwerten eine Lungenembolie sicher ausgeschlossen werden. Mit diesem Vorgehen können belastende radiologische Untersuchungen in 14% der Patienten vermieden werden.

 

Link zu der Originalstudie



18.01.2018 - fgr

 
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