Nesitrid hat bei akuter Herzinsuffizienz keinen signifikanten Effekt
Nesiritid ist auch in der Schweiz zur Reduktion der Dyspnoe bei akuter Herzinsuffizienz zugelassen. Eine grosse im NEJM publizierte Studie zeigt nun aber, dass die Dyspnoe nur unwesentlich und weder die Mortalität noch Hospitalisationen durch die Verabreichung von Nesiritid reduziert werden können.
Die Autoren randomisierten 7141 Patienten mit einer akuten Herzinsuffizienz in ihre Studie. Zusätzlich zur Standardtherapie erhielten diese während 24 bis 168 Stunden (max. 7 Tage) entweder intravenös Nesiritid oder Placebo. Primäre Endpunkte waren Veränderung der Dyspnoe nach 6 und 24 Stunden (auf einer 7-Punkte Likert Skala) sowie Tod oder Rehospitalisation innerhalb von 30 Tagen.
Der Anteil Patienten mit einer deutlichen oder zumindest moderaten Verbesserung der Dyspnoe betrug nach 6 Stunden 44.5% (Nesiritid) versus 42.1% (Placebo) und nach 24 Stunden 68.2% versus 66.1%. Die zuvor definierte Signifikanz beim Unterschied zwischen den beiden Gruppen wurde nicht erreicht. Die Rate für Tod oder Rehospitalisation betrug in der Nesiritidgruppe 9.4% und in der Placebogruppe 10.1% (p=0.31). Die Gesamtmortalität nach 30 Tagen lag bei 3.6% versus 4.0%. Eine Verschlechterung der Nierenfunktion (Abnahme der GFR um mindestens 25%) trat bei 31.4% unter Nesiritid und bei 29.5% unter Placebo auf (OR 1.09, p=0.11). Hypotonien waren in der Nesiritidgruppe häufiger.
Konklusion der Autoren: Nesiritid in Kombination mit der Standardtherapie beeinflusst die Dyspnoe bei akuter Herzinsuffizienz nur unwesentlich und hat keinen Einfluss auf die Todes- oder Hospitalisationsrate. Ausserdem scheint das Risiko für Hypotonien erhöht zu sein. Aufgrund dieser Ergebnisse kann der routinemässige Einsatz von Nesiritid bei Patienten mit akuter Herzinsuffizienz nicht empfohlen werden.
Link zur Studie
N Engl J Med 2011;365:32-43 - O'Connor CM et al
07.07.2011 - dde