Metaanalyse: Einer-, Zweier- oder Dreierchemotherapie beim nichtkleinzelligen Bronchuskarzinom (NSCLC)
Randomisierte Studien haben gezeigt, dass das Beifügen eines weiteren Chemotherapeutikums zu einem Einer- oder Zweierregime die Tumoransprechrate vergrössert. Folgende Metaanalyse hat untersucht, ob auch ein Effekt auf die Überlebensrate nachweisbar ist.
In Medline und Embase sowie durch eine manuelle Suche wurden randomisierte Studien identifiziert, welche zwischen 1980 und 2001 eine Einer- mit einer Zweierchemotherapie oder eine Zweier- mit einer Dreierchemotherapie des NSCLC verglichen. Die Publikationen wurden von zwei unabhängigen Personen beurteilt und die Daten gepoolt. Endpunkte waren unter anderen Tumoransprechrate und 1-Jahresüberleben.
65 Studien an insgesamt 13'600 Patienten erfüllten die Einschlusskriterien. Durch ein Zweierregime konnte im Vergleich zum Einerregime nicht nur die Tumoransprechrate, sondern auch das 1-Jahresüberleben signifikant günstig beeinflusst werden (Odds Ratio 0.80, p<0.001). Im Vergleich Dreier- versus Zweiertherapie zeigte sich zwar eine Verbesserung der Tumoransprechrate, das 1-Jahresüberleben war aber in beiden Gruppen vergleichbar (Odds Ratio 1.01).
Konklusion der Autoren: Das Beifügen eines weiteren Medikaments zu einer Einerchemotherapie bei NSCLC führt zu einer Verbesserung der Tumoransprechrate und des 1-Jahresüberlebens. Ein drittes Medikament bringt bezüglich Überleben nichts.
Abstract
JAMA 2004;292:470-484 - C. Delbaldo et al
28.07.2004 - dde