Meditation: Möglichkeiten und Grenzen zur psychischen Stressbewältigung
Wer chronische Schmerzen hat, zu Angst oder Depressionen neigt, dem könnten regelmässige Meditationen - speziell die Achtsamkeitsmeditation - helfen. Dies ergab ein systematischer Review mit Metaanalyse im JAMA, in dem der Nutzen der Meditation auf Stress und andere psychische Leiden untersucht wurde.
Die Analyse basiert auf den Daten von 47 randomisierten, klinischen Studien mit insgesamt 3515 Teilnehmern. Untersucht wurde der Nutzen regelmässiger Meditationen zur Verbesserung des stressbezogenen Outcome bei verschiedenen psychischen Leiden (Angststörungen, Depressionen, Stress/Distress, Stimmungslage, psychisch-bezogene Lebensqualität, Aufmerksamkeit, Substanzmissbrauch, Ess- und Schlafverhalten, Schmerzen und Körpergewicht).
Die Achtsamkeitsmeditation führte zu Verbesserungen hinsichtlich Angstzuständen, Depressionen und Schmerzen, wobei die Evidenz als moderat eingestuft wurde. Die Effektstärke (0-1 Punktebewertung) betrug nach 8 Wochen bzw. 3-6 Monaten bei Angstzuständen 0.38 bzw. 0.22 Punkte, bei Depressionen 0.30 bzw. 0.23 Punkte und bei Schmerzen jeweils 0.33 Punkte, was einer moderaten Wirksamkeit entspricht. Als geringe wurde die Wirkung auf Stress und auf die psychisch-bezogene Lebensqualität gewertet. Kein Effekt wurde hinsichtlich positiven Gemütszustand, Aufmerksamkeit, Substanzmissbrauch, Essverhalten, Schlaf und Körpergewicht gefunden. Für eine Überlegenheit der Meditation gegenüber anderen aktiven Behandlungsformen (Medikamente, körperliches Training, andere Verhaltenstherapien) fanden sich keine Belege.
Konklusion der Autoren: Meditation kann psychischen Stress aufgrund verschiedener Leiden abbauen. Weitere Studien sind nötig, um den Nutzen der Meditation auf den psychischen Gemütszustand und zur Stressbewältigung zu prüfen.
Link zur Studie
JAMA Intern Med. 2014, Online Publikation am 06. Januar
08.01.2014 - gem