Körperliche Aktivität, kardiovaskuläre Erkrankung und Lebenserwartung
Der günstige Einfluss der physischen Aktivität auf die Morbidität ist bei Personen mit und ohne kardiovaskuläre Erkrankung (CVD) evident. Der Effekt auf die Lebenserwartung ist allerdings weniger klar. Franco et al haben untersucht, wie sich verschiedene Aktivitätsgrade auf die Lebenserwartung von Personen mit und ohne CVD auswirken.
Die Analyse wurde anhand der Daten der Framingham Heart Study durchgeführt. Bei den über 50-jährigen Personen erfolgte eine Einteilung in solche mit niedriger, mittlerer und hoher physischer Aktivität. Je nach dieser Einteilung berechneten die Autoren drei verschiedene Zeitabschnitte: Gesund bis tot – gesund bis krank – krank bis tot.
Verglichen mit niedriger physischer Aktivität resultierte eine mittelintensive körperliche Betätigung bei über 50-jährigen Männern in einer Verlängerung der Lebenserwartung um 1.3 Jahre und in einer Verlängerung der Zeit ohne CVD um 1.1 Jahre. Bei hoher Aktivität betrugen die entsprechenden Zahlen sogar 3.7 respektive 3.2 Jahre. Bei Frauen belief sich die Verlängerung der Lebenserwartung für mittelintensive und hohe körperliche Aktivität auf 1.5 respektive 3.5 Jahre und die Verlängerung der Lebenszeit ohne CVD auf 1.3 respektive 3.3 Jahre.
Konklusion der Autoren: Von einer mittelintensiven und vor allem einer hohen körperlichen Aktivität profitieren über 50-jährige Frauen und Männer, unabhängig von anderen kardiovaskulären Risikofaktoren, nicht nur bezüglich CVD-Prävention, sondern auch bezüglich krankheitsfreiem und Gesamtüberleben.
Link zur Studie
Anmerkung der Redaktion: Eine zweite, ebenfalls in den Arch Intern Med publizierte, randomisierte Studie hat untersucht, in wie weit die Intensität und/oder die Frequenz eines standardisierten Trainings (30 Minuten Gehen) eine Rolle spielt. Konklusion: Sowohl die Steigerung der Intensität als auch die Erhöhung der Trainingsfrequenz resultieren in einer signifikanten Verbesserung der kardiorespiratorischen Fitness.
Link zur Studie
Arch Intern Med 2005;165:2355-2360 - OH Franco et al
15.11.2005 - dde