Kardiovaskuläres Risiko: HDL-Erhöhung ohne effektive LDL-Senkung nützt nichts
Die Autoren dieser systematischen Review und Metaanalyse untersuchten den Einfluss der HDL-Erhöhung auf die Gesamt- und koronare Mortalität sowie auf koronare Ereignisse.
Die Autoren suchten in den grossen medizinischen Datenbanken Medline, Embase, Central, Cinahl und Amed nach randomisierten Studien, welche über mindestens 6 Monaten den Effekt einer cholesterinsenkenden Therapie auf das kardiovaskuläre Risiko - aufgeschlüsselt nach Intervention und Cholesterinfraktion (HDL, LDL) – untersuchten.
In die Analyse wurden 299'310 Patienten mit kardiovaskulärem Risiko eingeschlossen. Nach Abgleich für LDL hatte die alleinige Erhöhung von HDL einen unbedeutenden Einfluss (< 1%) auf die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität sowie auf die Gesamtmortalität. Die Änderung des LDL/HDL-Quotienten war nicht aussagekräftiger für den Outcome als die LDL-Änderung. Eine LDL-Senkung um 10 mg/dl (0.26 mmol/l) war mit einer relativen Risikoreduktion um 7.2% für koronaren Tod (p=0.001), um 7.1% für ein koronares Ereignis (p<0.001) und um 4.4% für die Gesamtmortalität (p=0.002) assoziiert (adjustiert für HDL und cholesterinsenkende Wirstoffklasse).
Konklusion der Autoren: Gemäss der vorhandenen Studienlage senkt die alleinige Anhebung des HDL-Cholesterins weder das kardiovaskuläre Risko noch die Gesamtmortalität. Die Senkung des LDL-Cholesterins soll weiterhin das primäre Ziel jeglicher cholesterinsenkenden Massnahme sein.
Link zur Studie
BMJ 2009,338:b92 - Briel M et al.
19.02.2009 - gem