Ischämische Erkrankungen: Vorapaxar zu Sekundärprävention
Die gross angelegte TRA-2P-Studie prüfte, ob Risikopatienten mit bestehenden vaskulären Erkrankungen von einer Sekundärprävention mit dem neuen Thrombinrezeptor-Antagonisten Vorapaxar profitieren. Die Ergebnisse wurden zeitgleich beim Kongress des American College of Cardiology (ACC) in Chicago und in New England Journal of Medicine publiziert.
In TRA-2P (Thrombin Receptor Antagonist in Secondary Prevention of atherothrombotiv ischemic events) erhielten 26'449 Patienten nach einem Herzinfarkt, ischämischen Hirnschlag oder peripherer Verschlusskrankheit zusätzlich zur Standardtherapie entweder Vorapaxar 2.5 mg täglich oder Placebo für mindestens 30 Monate. Nach zweijähriger Laufzeit wurde aufgrund der Empfehlung des unabhängigen Sicherheits-Komitees das Studienprotokoll dahingehend modifiziert, dass Patienten mit Schlaganfall in der Anamnese ausgeschlossen wurden. Primärer Endpunkt war die Kombination aus kardiovaskulären Tod, Myokardinfarkt oder Schlaganfall.
Während der dreijährigen Beobachtungszeit trat ein primäres Endpunktereignis bei 1028 Patienten in der Vorapaxar-Gruppe (9.3%) und bei 1176 Patienten in der Placebogruppe (10.5%) auf (HR 0.87, p<0.001). Die Raten für kardiovaskulären Tod, Myokardinfarkt, Hirnschlag oder dringlich notwendiger koronarer Revaskularisation betrugen 11.2% (1259 Patienten) bei Vorapaxar und 12.4% (1417 Patienten) bei Placebo (HR 0.88, p=0.001). Moderate oder schwere Blutungen erlitten unter Vorapaxar 4.2% gegenüber 2.5% unter Placebo (HR 1.66, p<0.001). Intrakranielle Blutungen waren bei Vorapaxar doppelt so häufig (1.0% vs. 0.5%, p<0.001).
Konklusion der Autoren: Die Sekundärprävention mit Vorapaxar reduzierte bei Patienten mit bestehenden vaskulären Erkrankungen das Risiko für ischämische Ereignisse. Dieser Vorteil war allerdings mit der Zunahme von Blutungskomplikationen einschliesslich intrakraneller Blutungen verbunden.
Link zur Studie
N Engl J Med 2012, Online Publikation am 24. März - Morrow DA et al. for the TRA 2P–TIMI 50 Steering Committee and Investigators
04.04.2012 - gem