Infertilität beim polyzystischen Ovarialsyndrom: Clomifen, Metformin oder beides?
Das polyzystische Ovarialsyndrom ist eine häufige Ursache für Infertilität. Clomifen (Clomid®) und Insulinsensitizer werden allein und in Kombination zur Auslösung einer Ovulation verwendet. Diese Studie aus dem New England Journal of Medicine verglich die drei Behandlungsstrategien miteinander.
626 infertile Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom wurden für 6 Monate entweder mit Clomifen plus Placebo, Metformin plus Placebo oder einer Kombination von Metformin und Clomifen behandelt. Die Behandlung wurde bei einer bestätigten Schwangerschaft abgesetzt und die Patienten bis zur Entbindung nachbeobachtet.
Die Lebendgeburtenrate betrug 22.5% (47 von 209) in der Clomifengruppe, 7.2% (15 von 208) in der Metformingruppe und 26.8% (56 von 209) in der Kombinationsgruppe (p<0.001 für Clomifen und Kombination versus Metformin, p=0.31 für Clomifen vs. Kombination). Die Rate der Mehrlingsschwangerschaften lag bei 6% unter Clomifen, 0% unter Metformin und 3.1% unter der Kombinationstherapie. Die Raten der Spontanaborte im ersten Trimenon unterschieden sich nicht signifikant zwischen den Gruppen. Die Konzeptionsrate bei den Frauen mit Eisprung war jedoch in der Metformingruppe (21.7%) signifikant niedriger als in der Clomifengruppe (39.9%, p=0.002) oder Kombinationsgruppe (46%, p<0.001). Nebenwirkungen traten mit Ausnahme von Schwangerschaftskomplikationen in allen Gruppen etwa gleich häufig auf. Gastrointestinale Nebenwirkungen waren in der Metformingruppe häufiger, vasomotorische und ovulatorische Symptome traten häufiger in der Clomifengruppe auf.
Konklusion der Autoren: Clomifen führt gegenüber Metformin zu mehr Lebendgeburten bei infertilen Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom. Mehrlingsgeburten treten unter Clomifen häufiger auf.
Link zur Studie
NEJM 2007;356:551-566 - Legro RS et al. for the Cooperative Multicenter Reproductive Medicine Network
09.02.2007 - gem