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Herzinsuffizienz: Übergangsbetreuung reduziert Notfallbehandlungen

Über 50 % der Herzinsuffizienzpatienten müssen innert 6 Monaten nach Spitalentlassung rehospitalisiert werden. Gründe sind oft Unkenntnis oder Nichteinhalten des Therapieplans oder unregelmässige Nachkontrollen. Ein systematischer Review mit Metaanalyse untersuchte den Einfluss von Übergangsbetreuung verschiedener Intensität und Dauer auf Notfallbehandlungen und Rehospitalisationsrate.

Die Literatursuche in Medline, PsychInfo, EMBASE und der Cochrane Library ergab 41 randomisierte, kontrollierte Studien, die Übergangsbetreuung mit normaler Nachbetreuung bei Herzinsuffizienzpatienten nach Spitalentlassung verglichen. Für die Metaanalyse wurde Übergangsbetreuung unterteilt nach Intensität in wenig (z.B. telefonische oder ambulante Betreuung), mittelgradig (z.B. Hausbesuche oder telefonische plus ambulante Betreuung) und hoch intensiv (z.B. Hausbesuche plus telefonische und/oder ambulante Betreuung) und nach Dauer der Intervention (6 Monate oder weniger sowie länger als 6 Monate).

 

Herzinsuffizienzpatienten mit Übergangsbetreuung mussten signifikant weniger häufig notfallmässig betreut werden: Rehospitalisationen jeglicher Ursache erfolgten um 8% (relatives Risiko RR 0.92, p=0.006) und Behandlungen auf der Notfallstation um 29% (RR 0.71, p=0.04) seltener als bei normaler Nachbetreuung. Hochintensive Übergangspflege zeigte unabhängig von ihrer Dauer Wirkung, während mittelgradig intensive Betreuung für einen vergleichbaren Effekt über mindestens 6 Monate erfolgen musste. Wenig intensive Übergangsbetreuung blieb ohne Wirkung.

 

Fazit der Autoren: Eine Übergangsbetreuung bei Herzinsuffizienzpatienten nach Spitalentlassung kann Notfallbehandlungen und Wiedereinweisungen vermeiden. Die besten Resultate erzielten dabei hochintensive Formen, weniger intensive müssen mindestens ein halbes Jahr durchgeführt werden. Wichtig sei dabei, für jeden Patienten das optimale Verhältnis aus Intensität und Dauer der Intervention zu finden.

 

Link zur Studie

Ann Fam Med. 2015 Nov/Dez;13(6):562-71 - Vedel I et al.

04.12.2015 - undefined

 
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