Gewichtheben nach Brustkrebsoperation gut gegen Lymphödem
Gewichtheben wurde Frauen mit Lymphödemen nach Brustkrebsoperation bisher verboten. Nun zeigt eine Studie, dass sich Gewichtheben durchaus positiv auf die Symptomatik der betroffenen Frauen auswirkt.
An der randomisierten Studie nahmen 141 Frauen mit einem stabilen Lymphödem nach Brustkrebsoperation teil. Die Teilnehmerinnen in der Interventionsgruppe absolvierten zweimal pro Woche ein 90-minütiges Programm, das vor allem die Bein- und Armmuskeln (vorwiegend Bizeps und Trizeps) trainierte. Beim Üben trugen die Frauen Kompressionsbandagen. Am Anfang trainierten sie unter Aufsicht und in Gruppen, später allein. Primärer Endpunkt war die Veränderung der Schwellung am Arm und an der Hand nach einem Jahr. Sekundäre Endpunkte waren Exazerbation des Lymphödems, Ausprägung der Symptomatik und Muskelkraft.
Eine Zunahme der Schwellung um mindestens 5% trat in der Interventionsgruppe bei 11% und in der Kontrollgruppe bei 12% der Frauen auf. Im Vergleich zu den Frauen in der Kontrollgruppe profitierten die Frauen signifikant vom Gewichtheben, und zwar bezüglich Ausprägung der Symptomatik (p=0.03), Exazerbationsrisiko des Lymphödems (14% versus 29%, p=0.04) und Muskelkraft an den oberen und unteren Extremitäten (p<0.001). Ernsthafte Nebenwirkungen traten keine auf.
Konklusion der Autoren: Gewichtheben führt bei Frauen mit einem Lymphödem nach Brustkrebsoperation zu einer Verbesserung der Symptomatik, einer Reduktion von Exazerbationen des Lymphödems und zur Kräftigung der Muskulatur. Eine zusätzliche Schwellung der betroffenen Extremität ist dadurch nicht zu befürchten.
Link zur Studie
NEJM 2009;361:664-673 - Schmitz KH et al
19.08.2009 - dde