Erlotinib bei Chemotherapie-vorbehandeltem Nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom
Erlotinib ist ein Tyrosinkinase-Hemmer, der den Wachstumsfaktor HER1 (humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 1, EGFR-1) blockiert. Beim nicht-kleinzelligen Lungen-Karzinom (NSCLC) wird EGFR produziert. Die Hemmung des Wachstumsfaktors verhindert das Tumorwachstum.
Die randomisierte, placebokontrollierte doppelblinde Studie evaluierte den Effekt von Erlotinib auf das Überleben von NSCLC-Patienten nach Therapieversagen auf First- oder Secondline-Chemotherapie.
NSCLC-Patienten, die bereits ein oder zwei verschiedene Chemotherapien erhielten und ein Stadium IIIB oder IV und ein Performance Status (PS) zwischen 0 und 3 aufwiesen, wurden in die Studie eingeschlossen. Die Randomisierung basierte auf dem PS, der vorangegangenen Chemotherapieantwort, der Anzahl vorbestehender Behandlungen und ob eine Platinum-basierte Chemotherapie verabreicht wurde. Die Ratio für Erlotinib 150 mg/d zu Placebo betrug 2:1.
Die 731 Patienten waren durchschnittlich 61.4 Jahre alt. 49% hatten vor Studieneinschluss 2 Chemotherapieregime erhalten, 93% eine Platin-basierte Chemotherapie. Die Ansprechsrate der Erlotinib-Gruppe betrug 8.9%, die der Placebogruppe weniger als 1% (P<0.001). Die mittlere Therapieansprechdauer betrug 7.9 Monate (Placebo 3.7 Mo). Das progressionsfreie Ueberleben betrug 2.2 respektive 1.8 Monate (P<0.001). Das Gesamtüberleben 6.7 respektive 4.7 Monate (P<0.001). 5% der Patienten brachen die Erlotinibtherapie aufgrund toxischer Nebenwirkungen ab.
Konklusion der Autoren: Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom, die auf die First- und Secondline-Chemotherapie nicht ansprachen, scheinen von Erlotinib hinsichlich Lebensverlängerung im Vergleich zu Placebo zu profitieren.
Link zur Studie
NEJM 2005;353:123-132 - F. A. Shepherd et al
14.07.2005 - undefined