Einsatz von Paracetamol bei Kleinkindern und Asthmarisiko
Es bestehen Hinweise darauf, dass die Paracetamolexposition bei Kleinkindern das Asthmarisiko erhöhen könnte. Anhand der medizinischen Daten des International Study of Asthma and Allergies in Childhood (ISAAC) Programms wurde das Asthmarisiko je nach Paracetamolexposition bei über 200'000 Kindern analysiert.
In der Phase 3 des ISAAC-Programms gaben die Eltern und Betreuungspersonen von 6- bis 7-jährigen Kindern in standardisierten Fragebögen Auskunft über Asthmasymptome, Rhinokonjunktivitis, Ekzem und verschiedene Risikofaktoren, inklusive Angabe über die Verabreichung von Paracetamol gegen Fieber im ersten Lebensjahr und den vergangenen 12 Monaten. Endpunkt war die Wahrscheinlichkeit für Asthmasymptome in Abhängigkeit von der Paracetamolexposition im ersten Lebensjahr.
Analysiert wurden die Daten von 205'487 Kindern aus 31 Ländern. Die Verabreichung von Paracetamol im ersten Lebensjahr war mit einem um 46% erhöhten Asthmarisiko im Alter von 6-7 Jahren assoziiert (OR 1.46). Eine aktuelle Paracetamolexposition stand ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für Asthmasymptome im Zusammenhang (OR 1.61 für moderate und 3.23 für hohe Dosierungen). Kinder, welche Paracetamol erhielten, hatten im Alter von 6-7 Jahren auch ein erhöhtes Rhinokonjunktivitis- und Ekzemrisiko.
Konklusion der Autoren: Die Verabreichung von Paracetamol an Kinder ist mit einem erhöhten Asthma-, Rhinokonjunktivitis- und Ekzemrisiko assoziiert.
Lancet 2008;372:1039-1048 - Beasley R et al
24.09.2008 - dde