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Einfluss einer Eliminationsdiät bei Kindern mit ADHS

Die Autoren einer im Lancet publizierten Studie haben den Zusammenhang zwischen Ernährung und Verhalten bei Kindern mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS oder ADHD) untersucht, indem Sie den Effekt einer restriktiven Eliminationsdiät evaluierten.

An der randomisierten INCA-Studie nahmen 100 Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren mit einem ADHS teil. In einer ersten Phase erhielten die Kinder entweder während 5 Wochen eine Standardeliminationsdiät (Variation von wenigen Lebensmitteln) oder eine ausgewogene gesunde Ernährung ohne Restriktionen. In einer anschliessenden zweiten 4-wöchigen, doppelblinden Überkreuzphase nahmen diejenigen Kinder, welche in der ADHD rating scale (ARS) unter der Diät eine mindestens 40%ige Verbesserung der Symptomatik erfuhren, erneut die Eliminationsdiät respektive eine ausgewogene Normalnahrung zu sich, unter Beimengung von IgG-reichen oder IgG-armen Nahrungsmitteln. Primärer Endpunkt war die Symptomatik in den Skalen ARS und ACS (abbreviated Conners' scale) am Ende der ersten (intention to treat Analyse) und der zweiten Studienphase (per protocol Analyse).

 

In der ersten Studienphase zeigte sich ein hoch signifikanter Unterschied in der Veränderung der Symptomatik zugunsten der Eliminationsdiät im ARS (23.7 Punkte, p<0.0001) sowohl als auch im ACS (11.8 Punkte, p<0.0001). Ein ähnlicher Benefit durch die Eliminationsdiät zeigte sich in der zweiten Studienphase (Unterschied von 20.8 Punkten im ARS und 11.6 Punkte im ACS, p<0.0001 für beide Vergleiche). Wurde die Diät nicht mehr eingehalten, verschlechterte sich die Symptomatik wieder bei 63% der Kinder, unabhängig vom IgG-Gehalt der Nahrung und dem IgG-Spiegel. Nebenwirkungen oder unerwünschte Ereignisse traten keine auf.

 

Konklusion der Autoren: Eine strikt eingehaltene Eliminationsdiät ist ein gutes Instrument zur Beurteilung, ob ein ADHS bei Kindern durch Nahrungsmittel ausgelöst respektive verschlimmert wird oder nicht. IgG-Spiegel im Blut und in der Nahrung scheinen für den klinischen Alltag keine Bedeutung zu haben.

Lancet 2011;377:494-503 - Pelsser LM et al

07.02.2011 - dde

 
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