Die Gefahren des Passivrauchens
Aufgrund epidemiologisch gewonnener Daten geht man davon aus, dass Passivrauchen das KHK- und Lungentumorrisiko wesentlich beeinflusst. Die Langzeit-Auswirkungen der passiven Rauchexposition auf KHK-, Lungentumor- und COPD-Risiko wurden nun in einer prospektiven Studie an US-Ehepaaren untersucht.
118'094 aus der CPS I Studie (American Cancer Society cancer prevention study) stammende Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Zu Beginn, 1961, 1963, 1965 und 1972 füllten die Teilnehmer standardisierte Fragebögen zu ihrem lifestyle aus. 35'561 Nichtraucher hatten einen Ehepartner, der geraucht hatte. Der follow up dauerte 39 Jahre. Primäre Endpunkte waren die relativen KHK-, Lungentumor- und COPD-Risiken.
Die relativen Risiken bei den nichtrauchenden Männern (n=9619), welche mit einer Raucherin verheiratet waren, betrugen für die KHK 0.94, für die Lungenmalignome 0.75 und für die COPD 1.27. Bei den Frauen (n=25'942) mit einem rauchenden Ehemann betrugen die entsprechenden relativen Risiken 1.01 (KHK), 0.99 (Lungenmalignome) und 1.13 (COPD). Unabhängig von 7 potentiellen Verzerrungsfaktoren zeigte sich keine signifikante Assoziation zwischen Passivrauchen und den Risiken für eines der drei Krankheitsbilder.
Konklusion der Autoren: Gemäss dieser grossen Studie mit einem follow up von knapp 40 Jahren scheint kein kausaler Zusammenhang zwischen Passivrauchen und KHK-, Lungentumor- oder COPD-Rsiko zu bestehen.
Originalstudie
BMJ 2003;326:1057 - J. E. Enstrom et al
03.01.2004 - dde