Depression: Psychotherapie nach Akutphase schützt vor Rückfällen
Eine Italienische Metaanalyse untersuchte, ob eine Psychotherapie das Rückfallrisiko bei erfolgreich antidepressiv behandelten Patienten mit Major Depression reduzieren kann.
Für die Metaanalyse wurden acht randomisierte, kontrollierte Studien mit insgesamt 875 depressiven Patienten, die entweder mit einer sequenziellen Psychotherapie nach Akutmedikation oder mit Antidepressiva allein (Standardtherapie) behandelt wurden.
Mit der Psychotherapie war das Rückfall- oder Rezidivrisiko um 20% niedriger im Vergleich zur Standardtherapie (RR=0.797). Wurde die medikamentöse Therapie während der Psychotherapie weitergeführt, so bestand ein nicht signifikanter Trend mit einer Risikoreduktion um 16% zugunsten der Psychotherapie (RR=0.842). Dagegen hatten Patienten, deren Medikation zu Beginn der Psychotherapie abgesetzt wurde, ein um 35% signifikant geringeres Rückfall- oder Rezidivrisiko im Vergleich zur Standardbehandlung (RR=0.650).
Fazit der Autoren: Bei depressiven Patienten kann eine squenzielle Psychotherapie nach erfolgreicher Akutmedikation das Rückfallrisiko vermindern. Dabei scheint die Psychotherapie bei Absetzen der Antidepressiva besser zu wirken als bei fortgeführter Behandlung.
Link zur Studie
Psychol Med 2011;41: 321-331 - Guidia J et al.
12.10.2011 - gem