Brustkrebs-Screening im Feld der Kritik
Eine dänische Studie verglich die Brustkrebsinzidenzen vor und nach Einführung von öffentlichen Screening-Programmen zur Früherkennung und das Ausmass an Überdiagnosen (harmlose Tumore, die keine Symptome wie Knoten verursachen und die nicht zum Tod führen).
Zur Datenerhebung dienten PubMed, Referenzlisten und Autorenbefragungen. Verglichen wurde die Brustkrebsinzidenz in den sieben Jahren vor mit jener in den sieben Jahren nach Einführung von flächendeckenden Screening-Programmen. Weiters wurde untersucht, ob die Brustkrebsinzidenz bei älteren Frauen in den Jahren nach Einführung der Früherkennungsprogramme tatsächlich rückläufig war; und das Ausmass von Überdiagnosen.
Die Patientendaten stammten aus England, Kanada, Australien, Schweden und Norwegen. In drei Ländern führte die Einführung der Screening-Programme zwar zu einem Rückgang der Inzidenz bei älteren Frauen. Dies wurde allerdings durch Überdiagnosen weitgehend kompensiert. Die Schätzungen von Überdiagnosen lagen zwischen 46% und 58%.
Konklusion der Autoren: Die Einführung von öffentlichen Screening-Programmen steigerte zwar die Zahl der gefundenen Tumore, führte bei älteren Frauen dennoch kaum zu einer Abnahme der Brustkrebserkrankungen. Jede dritte in den Screening-Programmen gestellte Diagnose war eine Überdiagnose.
Link zur Studie
BMJ 2009;339:b2587 - Jørgensen KJ, Gøtzsche PC
13.07.2009 - gem