Bewegung und kardiovaskuläres Risiko bei Kindern
Die Atherosklerose entwickelt sich bereits in der frühen Kindheit. Bewegung kann den Prozess positiv beeinflussen. Das Studienziel war herauszufinden, inwieweit die objektiv gemessene körperliche Aktivität das kardiovaskuläre Risiko bei Kindern reduziert. Resultate der European Youth Heart Study.
In die Überkreuzstudie wurden 1'732 Kinder (9 und 15-jährig) aus Dänemark, Estland und Portugal eingeschlossen. Risikofaktoren waren der systolische Blutdruck, Triglyceride, Cholesterin/HDL-Wert, Insulinresistenz, Summe von 4 Hautfalten (Abschätzung von Körperfettgehalt) und Fitness. Kinder mit einem Risiko-Wert über 1 Standardabweichung (SD) der verschiedenen Variablen galten als Risikopersonen. Die körperliche Aktivität wurde mit Hilfe eines Beschleunigungsmessers quantifiziert.
Die Odds ratio für ein geballtes kardiovaskuläres Risiko nahm mit zunehmender körperlicher Aktivität ab. Im Vergleich mit dem Fünftel, der sich am meisten bewegt (counts per min; cpm), betrug die OR für das trägste Fünftel 3.29, gefolgt von 3.13, 2.51 und 2.03. Die ersten drei Bewegungsgruppen, mit nicht allzu viel Bewegung/Tag wiesen ein erhöhtes geballtes kardiovaskuläres Risiko auf. Ab der 4. Gruppe waren die Kinder körperlich aktiver (mehr als 60 Min/Tag), die 9-Jährigen durchschnittlich 116 Min/Tag, die 15-Jährigen durchschnittlich 88 Min.
Konklusion der Autoren: Die internationalen Guidelines empfehlen, dass pro Tag eine Stunde körperliche Bewegung ausreichend ist, um das geballte kardiovaskuläre Risiko zu senken. Die Autoren sind nicht dieser Meinung. Sie schlussfolgern aus den Studienresultaten, dass sich Kinder mehr als 1 Stunde pro Tag körperlich betätigen sollten.
Lancet 2006;368:299-304 - Andersen L B et al
24.07.2006 - undefined