Behandlung rezidivierender kindlicher Bauchschmerzen - eine review
Obwohl bei 90-95% der Kinder keine organische Störung hinter den rezidivierenden Bauchschmerzen liegt kann der Leidensdruck bei Kindern und Eltern gross sein. Wichtig für die Eltern ist die Versicherung, dass es sich um eine relativ harmlose Erkrankung handelt. Über die Wirksamkeit spezifischer Interventionen ist relativ wenig bekannt. Die folgende review sollte diesbezüglich mehr Klarheit schaffen.
Medline, Cochrane Library, AMED, PsychInfo und PubMed wurden nach Publikationen durchsucht, welche irgend eine Art von pharmakologischen oder alternativen Interventionen zur Behandlung von rezidivierenden oder funktionellen kindlichen Bauchschmerzen evaluierten. Die Studien mussten vom Design her randomisiert und kontrolliert durchgeführt sein, 5-18jährige Kinder eingeschlossen haben und eine aktive Intervention gegen eine Kontrolle verglichen haben.
10 Studien erfüllten die Einschlusskriterien. Das Antihistaminikum Famotidin, das Antiaminikum Pizotifen, die kognitive Verhaltenstherapie, Biofeedback und die Verabreichung von Kapseln mit Pfefferminzöl-Mantel waren Interventionen, von denen die Kinder effektiv profitieren konnten. Kein Effekt zeigte der Verzicht auf Laktose. Die Effektivität einer Einnahme von reichlich Fasern war nicht beurteilbar.
Konklusion der Autoren: Die Verabreichung von Famotidin und Pizotifen, kognitive Verhaltenstherapien, Biofeedback und Kapseln mit Pfefferminzöl-Mantel scheinen die rezidivierenden Bauchschmerzen bei Kindern effektiv und sicher zu lindern. Der Effekt war umso grösser, je spezifischer die jeweilige Substanz eingesetzt wurde (Famotidin bei dyspeptischen Beschwerden, Pfefferminzöl bei Reizdarmsyndrom, Verhaltenstherapien bei unspezifischen Schmerzen).
Abstract
Pediatrics 2003;111:1-11 - J. A. Weydert et al
03.01.2004 - dde