Bauchaortenaneurysma: Screening senkt die Mortalität
Randomisierte Studien zeigten bereits, dass ein Screening zur Aufdeckung von Bauchaortenaneurysmen die Mortalität reduziert, jedoch waren die Populationen meist vorselektioniert.
Dänische Autoren untersuchten nun, wie sich ein bevölkerungsbezogenes Screening auf die krankheitsbezogene Mortalität und die Gesamtmortalität auswirken würde.
Bei dieser randomisierten, kontrollierten Studie wurden 12'639 Dänen, die in den Jahren 1921 bis 1933 geboren wurden und in Viborg leben, einbezogen. Die Männer wurden in eine Interventionsgruppe (n=6333) und in eine Kontrollgruppe (n=6306) randomisiert. Die Interventionsgruppe erhielt eine abdominelle Ultraschalluntersuchung. Teilnehmer mit einem Bauchaortenaneurysma > 5 cm wurden einer elektiven Operation zugeführt. Bei kleinerem Aneurysma wurde eine jährliche Kontrolle angeboten. Endpunkte waren spezifische Mortalität wegen Bauchaortenaneurysma, Gesamtsterblichkeit und Anzahl der geplanten und notfallmässigen Operationen wegen dem Aneurysma. Der mittlere Follow up betrug 52 Monate.
Von der Interventionsgruppe wurden insgesamt 4860 Männern gescreent (Teilnahmerate 76.6%). 191 davon hatten ein Bauchaortenaneurysma. Im Vergleich zur Kontrollgruppe waren in der Interventionsgruppe 75% weniger notfallmässige Operationen notwendig. Auch die Zahl der krankheitsbezogenen Todesfälle war in der Interventionsgruppe geringer (9 vs. 27 Fälle in der Kontrollgruppe). Die number needed to screen um einen Todesfall zu verhindern betrug 352. Die spezifische Mortalität war in der gescreenten Gruppe signifikant um 67%, die Gesamtsterblichkeit nicht signifikant um 8% geringer.
Konklusion der Autoren: Die Mortalität aufgrund eines Bauchaortenaneurysmas konnte durch Massen-Screening bei über 65-jährigen Dänen gesenkt werden.
Link zur Studie
BMJ 2005;330:750 - Lindholt et al
04.04.2005 - gem