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Atopisches Ekzem bei Kindern: Neue Behandlungsrichtlinien

Das britische National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) hat im Dezember 2007 neue Guidelines zur Therapie von Kindern mit Atopischem Ekzem fertiggestellt. Diese wurden aktuell in den Archives of Disease in Childhood vorab online publiziert.

Die Empfehlungen des NICE orientieren sich an den Kriterien der Evicence Based Medicine (EBM) und richten sich an alle Ärzte, welche Kinder mit Atopischem Ekzem behandeln. Die wichtigsten Punkte sind hier zusammengefasst.

 

Zu beachten

  • Bei jeder Konsultation sollten die Ausprägung des Ekzems sowohl als auch die Lebensqualität des Kindes evaluiert werden, da diese nicht immer 1:1 korrelieren.
  • Potentielle Triggerfaktoren (Seifen oder andere Detergentien; Infektionen; Kontakt-, Lebensmittel- oder inhalierte Allergene) müssen identifiziert werden.
  • Eine Lebensmittelallergie sollte bei den Kindern in Betracht gezogen werden, deren Ekzem nach Einnahme spezifischer Esswaren auftritt oder wenn trotz optimaler Therapie keine Besserung auftritt (insbesondere dann, wenn zusätzlich Magen-Darm Beschweren bestehen (Kolik, Erbrechen, etc.).

      Diagnostik und allgemeines Management

      • Bei den meisten Kindern mit mildem Ekzem sind Allergietests nicht notwendig.
      • Mit Schoppen gefütterten, unter 6 Monate alten Kindern mit therapieresistentem mittelschwerem bis schwerem Ekzem, sollte für 6 bis 8 Wochen anstelle von Kuhmilch eine extensiv hydrolysierte Eiweissnahrung oder Aminosäurennahrung angeboten werden. Bei vermuteter Kuhmilch-Allergie sollten auch zum Beispiel Schafmilch oder nur teilweise hydrolysierte Eiweisse vermieden werden.
      • Kinder, welche während mehr als 8 Wochen Kuhmilch-frei ernährt wurden, sollten zur Ernährungsberatung gehen.
      • Kindern ab 6 Monaten kann mit Einverständnis der Ernährungsberaterin eine Diät, inklusive Sojaeiweissdiät, angeboten werden.
      • Bei stillenden Müttern und stark vermuteter Lebensmittelallergie können allergenspezifische Auslassversuche von einzelnen Nahrungsbestandteilen bei der Mutter evtl. Sinn machen, allerdings wird die Überwachung durch eine Ernährungsberaterin empfohlen.

       

      Medikamentöse Therapie

      • Die medikamentöse Therapie sollte schrittweise auf- und abgebaut werden, je nach Schwere des Ekzems. Rückfettende Cremes oder Salben sollten die Basis der Behandlung bilden, auch wenn das Ekzem verschwunden ist.
      • Milde Ekzeme können mit rückfettenden Cremes oder Salben sowie milden topischen Steroiden angegangen werden. Das mittelschwere Ekzem sollte mit rückfettenden Cremes oder Salben, moderat-potenten topischen Steroiden, Kalzineurininhibitoren und Bandagen therapiert werden, in aufsteigender Reihenfolge. Bei schwerem atopischem Ekzem werden neben den rückfettenden Cremes oder Salben potente topische Steroide, topische Kazineurininhibitoren, Bandagen, Phototherapie und systemische Therapien empfohlen.
      • Die Eltern betroffener Kinder sollten auf die Zeichen des Aufflackerns des Ekzems aufmerksam gemacht werden: Verstärkte Trockenheit, Juckreiz, Rötung, Schwellung und generelle Reizbarkeit. Sie müssen genau instruiert werden, bei welchen Symptomen welche schrittweise Therapie erfolgen muss.
      • Kindern sollte eine unparfümierte, rückfettende Substanz nach deren Präferenz in genügend grosser Menge angeboten werden, um sich täglich einzureiben, zu waschen und zu baden.
      • Wenn rückfettende Präparate und andere topische Therapien zur gleichen Zeit appliziert werden, sollten diese – in der vom Kind bevorzugten Reihenfolge - nacheinander mit einem Zeitabstand von einigen Minuten aufgetragen werden.
      Arch Dis Child 2008, online-Publikation 1. April - Baumer JA et al

      30.04.2008 - dde

       
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