Atopische Dermatitis: Schulungsprogramm für Kinder und Jugendliche verbessert Krankheitskontrolle
Die Atopische Dermatitis (AD), auch Neurodermitis genannt, ist eine der häufigsten chronischen Hauterkrankungen mit oft starker Einschränkung der Lebensqualität. Die Autoren dieser Multizenterstudie evaluierten den Einfluss eines altersabhängigen, strukturierten Schulungsprogramms bei Kindern und Jugendlichen mit mittelschwerer bis schwerer AD.
Die Teilnehmergruppen der randomisierten, kontrollierten Multizenterstudie setzten sich wie folgt zusammen:
- Eltern betroffener Kinder mit AD im Alter zwischen 3 Monaten und 7 Jahren (Interventionsgruppe [IG] 1: n = 274) respektive zwischen 8 und 12 Jahren (IG2: n = 102)
- Jugendliche mit AD zwischen 13 und 18 Jahren (IG3: n = 70)
- Und entsprechende Kontrollgruppen (Kontrollgruppe [KG] 1: n = 244, KG2: n = 83 und KG3: n = 50)
Die Intervention bestand aus einem standardisierten dermatologischen Schulungsprogramm, das in Gruppen und einmal wöchentlich während 6 Wochen durchgeführt wurde. Die Kontrollgruppen erhielten kein Schulungsprogramm. Primäre Endpunkte waren Schweregrad des Ekzems (scoring of atopic dermatitis scale), subjektiver Schweregrad (standardisierter Fragebogen) und Lebensqualität der Eltern betroffener Kinder im Alter zwischen 12 Monaten und 13 Jahren.
Das Schulungsprogramm verbesserte in allen Interventionsgruppen den objektiven und subjektiven Schweregrad der AD gegenüber den Kontrollgruppen signifikant (Gesamtscore für Schweregrad: IG1: -17.5 vs. KG1: -12.2; IG2: -16.0 vs. KG2: -7.8; IG3: -19.7 vs. KG3: -5.2). Bei den Eltern der betroffenen Kinder unter 7 Jahren bestand eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität in allen 5 Unterkategorien. Bei den Eltern der 8 bis 12-jährigen Patienten war die Verbesserung der Lebensqualität in 3 der 5 Unterkategorien signifikant.
Konklusion der Autoren: Ein altersabhängiges dermatologisches Schulungsprogramm führt bei Kindern und Jugendlichen mit atopischer Dermatitis zu einer längerfristig besseren Krankheitskontrolle.
Link zur Studie
BMJ 2006;332:933-938 - Staab D et al
21.04.2006 - gem