Arteria femoralis: Ballonangioplastie versus Stent
Weil beim konventionellen Stenting einer stenosierten Femoralarterie oft klinische Rezidive auftreten wird aktuell meist lediglich eine Ballonangioplastie durchgeführt - mit sekundärem Stenting, wenn notwendig. Die Autoren einer im NEJM publizierten Studie haben nun Ballonangioplastie und Implantation eines Nitinol-Stents bei Patienten mit schwerer Claudicatio miteinander verglichen.
104 Patienten mit einer chronischen Beinischämie aufgrund einer Stenose der Arteria femoralis superficialis wurden in die randomisierte Studie eingeschlossen. 51 Teilnehmer erhielten primär einen selbst expandierenden Nitinol-Stent (Nickel-Titanium), 53 primär lediglich eine Ballonangioplastie. Primäre Endpunkte waren Restenosen der Arteria femoralis und Klinik der Patienten nach einem halben und einem ganzen Jahr.
Bei 17 der 53 primär mit Angioplastie behandelten Patienten (32%) musste sekundär ein Stent implantiert werden, meist aufgrund eines suboptimalen Resultats nach Ballonangioplastie. Nach einem halben Jahr betrugen die Restenoseraten 24% in der Stentgruppe und 43% in der Angioplastiegruppe (p=0.05); nach einem Jahr 37% versus 63%. Die maximal möglichen Gehstrecken auf dem Laufband waren bei den gestenteten Patienten nach 6 und 12 Monaten signifikant länger als bei den Angioplastiepatienten.
Konklusion der Autoren: Das Einbringen eines Nitinol-Stents in eine stenosierte Arteria femoralis ist der initialen Ballonangioplastie mit eventuellem sekundärem Stenting bezüglich Restenoserate und Klinik überlegen.
Link zur Studie
NEJM 2006;354:1879-1888 - M Schillinger et al
04.05.2006 - gem