Antianämikum bei Herzinsuffizienz ohne Wirkung
Die Korrektur einer Anämie bei Patienten mit Herzinsuffizienz hat in der grossen RED-HF-Studie nicht wie erhofft die Mortalität und Morbidität gesenkt. Demnach scheint eine Anämie bei Herzinsuffizienz nur ein Marker für eine schlechte Prognose zu sein, jedoch kein therapeutischer Ansatzpunkt.
An der RED-HF-Studie (Reduction of Events With Darbepoetin alfa in Heart Failure) nahmen 2'278 Patienten mit Herzinsuffizienz (NYHA II bis IV) und leichter bis mässiger Anämie teil. Zu Studienbeginn lagen die Hb-Werte im Bereich von 9-12 g/dl. Die Patienten erhielten entweder Placebo oder Darbepoetin alfa mit der Zielvorgabe, den Hb-Wert auf mindestens 13 g/dl anzuheben. Der Primäre Endpunkt war zusammengesetzt aus Todesfälle und herzinsuffizienzbedingten Spitalseinweisungen.
Die Rate beim primären Endpunkt (Tod, Spitaleinweisung) war zwischen der Darbepoetin-Gruppe und der Placebogruppe vergleichbar (50.7% vs. 49.5%, Hazard Ratio=1.01; p=0.87). Dies zeigte sich in allen untersuchten Subgruppen. Schlaganfälle waren in der Darbepoetin-Gruppe häufiger (3.7% vs. 2.7%, p=0.23) und thromboembolische Komplikationen sogar signifikant häufiger (13.5% vs. 10.0%, p=0.01).
Konklusion der Autoren: Darbepoetin alfa verbesserte nicht die Prognose bei Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz und begleitender leichten bis mässigen Anämie.
Link zur Studie
N Engl J Med 2013; 368:1210-1219 - Schwedberg K et al. for the RED-HF Committees and Investigators
03.04.2013 - gem