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Akuter Schlaganfall: Lyse oder Thrombektomie

Ein systematischer Review im JAMA ging der lang diskutierten Frage nach, ob Patienten mit akutem Schlaganfall über eine intravenöse Thrombolyse oder eine endovaskuläre mechanische Thrombektomie revaskularisiert werden sollen, damit ein bleibender Schaden möglichst verhindert wird.

Nach systematischer Literatursuche in MEDLINE (Zeitraum 01/1990 bis 02/2015) wurden 68 Studien mit insgesamt 108'082 Patienten eingeschlossen. Diese umfassten randomisierte kontrollierte Studien, Beobachtungsstudien, Leitlinien und Reviews.

 

Die intravenöse Thrombolyse war die Hauptsäule der Therapie bei Patienten, die sich innerhalb von 4-5 Stunden nach Symptombeginn einfanden. Die randomisierten Studien zeigten, dass mehr Patienten eine völlige oder fast völlige Symptomrückbildung erreichten, wenn sie innerhalb diesem Zeitfenster mit einem intravenösen rekombinanten Plasminogenaktivator (rtPA) lysiert werden. Bei selektierten Patienten mit einem akuten ischämischen Schlaganfall und proximalen intrakraniellen Arterienverschlüssen erzielte die mechanische Thrombektomie eine höhere Rate an partiellen oder kompletten Revaskularisationen mit verbessertem Outcome als die intravenöse Lyse bzw. bestmögliche medizinische Versorgung allein. Unabhängig von der Art der Reperfusion war der Zeitfaktor ein entscheidender Faktor für den Behandlungserfolg.

 

Fazit der Autoren: Die intravenöse rtPA-Lyse bleibt Standard bei Schlaganfallpatienten mit moderaten bis schweren neurologischen Ausfällen, die innerhalb von 4 bis 5 Stunden nach Symptombeginn vorstellig werden. Bei einigen Patienten mit ischämischen Insult infolge proximaler Verschlüsse kann das Outcome mit einer endovaskulären Reperfusion verbessert werden. Die Autoren weisen auf die grosse Bedeutung einer optimalen interdisziplinären Abstimmung und eines verzögerungsfreien Ablaufs innerhalb von Stroke units hin - unabhängig von der Art der Reperfusionstherapie - und fordern diesbezüglich die Anstrengungen zu verstärken.

 

Link zur Studie 

JAMA. 2015;313(14):1451-1462 - Prabhakaran S et al.

15.04.2015 - gem

 
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