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Akuter Myokardinfarkt: Koronarembolien selten, aber gefährlich

Koronarembolien sind eine relativ seltene, aber bedeutsame nicht atherosklerotische Ursache für einen akuten Myokardinfarkt. Eine japanische Studie im Fachblatt Circulation untersuchte Häufigkeit, Ursache und Prognose koronarembolischer Herzinfarkte.

Für die Studie wurden 1'776 konsekutive Patienten, die im Zeitraum von 2001 bis 2013 mit einem ersten akuten Herzinfarkt vorstellig wurden, im Hinblick auf eine Koronarembolie als Ursache gescreent. Die Diagnose einer solchen erfolgte aufgrund histologischer, angiographischer und anderer bildgebender Verfahren. Ermittelt wurden u.a. deren Prävalenz, klinische Charakteristika, Behandlungsstrategien und Outcome sowie Langzeitrisiko für erneute Koronarembolien oder schwere unerwünschte kardiale oder zerebrovaskuläre Ereignisse wie Herztod, tödliche Arrhythmie oder rezidivierende Thromboembolie.

 

Die Prävalenz für Koronarembolien lag bei 2.9% (52/1'776), wobei bei 8 Patienten (15%) mehrere Koronarien betroffen waren. Als häufigste Ursache fand man Vorhofflimmern mit 73% (n=38). Eine Antikoagulation erfolgte nur bei 39% der Koronaremboliepatienten (durchschnittlicher INR von 1.42). Das Schlaganfallrisiko gemäss CHADS2-Score wurde bei 18 von 30 Patienten mit nichtvalvulärem Vorhofflimmern als gering eingestuft (CHADS2 0 oder 1), nach Anwendung des CHA2DS2-VASc-Scores mussten aber 61% dieser Patienten einer höheren Risikostufe zugeordnet werden. Während der Nachbeobachtungszeit von median 49 Monaten trat bei 5 Patienten mit Vorhofflimmern erneut eine Koronarembolie bzw. Thromboembolie auf. Die 5-Jahresrate für schwere unerwünschte kardiale oder zerebrovaskuläre Ereignisse betrug 27.1%. Patienten mit Koronarembolie wiesen ein um den Faktor 9,29 signifikant höheres Risiko für einen Herztod auf als Patienten ohne Koronarembolie (p<0.001; Propensity Score Matching Analyse mit je 45 Patienten pro Vergleichsgruppe).

 

Fazit der Autoren: Koronarembolien mit konsekutiver kardialer Ischämie sind zwar seltene Ereignisse, die Patienten müssen aber infolge eines hohen Risikos für Folgekomplikationen engmaschig kontrolliert werden. Häufigste Ursache für eine Koronarembolie ist das Vorhofflimmern.

 

Link zur Studie

Circulation 2015, Online Publikation am 25. Juni - Shibata T et al.

07.07.2015 - undefined

 
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