ACE-Hemmer im ersten Trimester erhöhen Risiko fetaler Missbildungen
ACE-Hemmer sind wegen ihrer teratogenen Wirkung im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel kontraindiziert. Ob sie auch zu einer höheren Missbildungsrate bei Einnahme nur im ersten Trimester führen wurde von Cooper und Kollegen untersucht.
29'507 Säuglinge aus der Tennessee Medicaid Kohorte, die zwischen 1985 und 2000 geboren wurden und deren Mütter keinen Diabetes hatten, wurden eingeschlossen. 209 Säuglinge mit Exposition gegenüber ACE-Hemmern nur im ersten Trimester, 202 Säuglinge mit Exposition gegenüber anderen Antihypertensiva nur im ersten Trimester und 29'096 Säuglinge, die wärend der gesamten Schwangerschaft keinen Antihypertensiva ausgesetzt waren, wurden identifiziert. Missbildungen wurden mittels Geburtsregister und Versicherungsansprüchen während des ersten Lebensjahres erfasst und durch entsprechende medizinische Berichte bestätigt.
Säuglinge, die nur im ersten Trimester ACE-Hemmern ausgesetzt waren, hatten eine höhere Missbildungsrate als jene, deren Mütter keine Antihypertensiva einnahmen (Risk Ratio 2.71). Im Gegensatz dazu erhöhten andere nur im ersten Trimester eingenomme Antihypertensiva das Risiko für Missbildungen nicht (RR 0.66). Bei den Säuglingen, die ACE-Hemmern ausgesetzt waren, traten mehr Missbildungen des kardiovaskulären Systems (RR 3.72) und des zentralen Nervensystems (RR 4.39) auf.
Konklusion der Autoren: Die Einnahme von ACE-Hemmern im ersten Trimester sollte vermieden werden.
Link zur Studie
NEJM 2006;354:2443-2451 - WO Cooper et al
08.06.2006 - gem