Rehabilitation bei Hirnschlag
Wichtig bei der neurologischen Reha ist ein möglichst früher Beginn. Bezüglich Outcome der Reha gibt es keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
40% der Hirnschläge sind auf eine arterio-arterielle Embolie, 25% auf kardiale Embolien zurückzuführen. Eine spezielle Form ist die Mikroangiopathie, wo meist eine lokale Verengung der perforierenden Endstromarteriolen besteht. Die klinischen Leitsymptome bei Mikroangiopathie sind
- Rein motorische oder rein sensible Hemiparese
- Ataktische Hemiparese
- Dysarthria-Clumsy-Hand
In fortgeschrittenen Stadien kommen dementielle Entwicklung und Pseudobulbärparalyse dazu.
9 von 10 Schlaganfallpatienten haben eine Hemiparese unterschiedlicher Ausprägung. Im Akutstadium sind 60% der Aphasien global, im chronischen Stadium 35% global und 35% Wernicke Aphasien. Funktionelle Defizite finden sich bei der Aufmerksamkeit, Konzentration, Informationsverarbeitung, beim Lernen und beim Gedächtnis.
Prinzipien der Reorganisation bei Hirnschlag:
- 1. Vermehrte Rekrutierung umgebender Hirnareale
- 2. akut: Aktivierung im contralateralen Cortex, oftmals ohne bessere Performance
- 3. chronisch: je nach Läsion Übernahme der Aktivierung durch ipsilateral benachbarte Areale oder durch den primär betroffenen Cortex selbst
- bei ausgedehnten Läsionen: Aktivierung verbleibt contralateral, ohne direkten Bezug zur Performance
Die Rehabilitation dauert Wochen bis Monate, manchmal Jahre.
Prognose: 75% der Patienten werden wieder gehfähig. Lediglich 5% können Arme und Hände wieder uneingeschränkt bewegen. Ca. 20% haben am Ende der Reha keinerlei Arm-Handfunktion.
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Mediscope |
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14.12.2005 - dde |
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