Raucherentwöhnung
Die Mortalität bei COPD nimmt zu. Kein Wunder – ein Drittel der Bevölkerung in der Schweiz raucht, vor allem bei den Jugendlichen ist Rauchen wieder in. Rauchstop ist die einzige Intervention, bei der die Lungenfunktionsverschlechterung bei COPD aufgehalten werden kann.
Man unterscheidet 5 Stadien der Raucherentwöhnung:
- Precontemplation: Fehlende Motivation
- Contemplation: Baldiger Rauchstop ist vorstellbar
- Determination: Beschluss, Vorbereitung
- Action: Durchführung
- Maintenance: Verhinderung des Rückfalls
Wie kann der Raucher motiviert werden, seine Sucht zu bekämpfen? Dazu ist auf jeden Fall eine gute Arzt-Patientenbeziehung notwendig. Eine gute Beratung durch den Arzt ist sehr zeitaufwändig!
Die 5 R’s sind für Raucher wichtig, die noch nicht aufhören wollen:
- Relevance: warum ist der Rauchstop für den Patienten wichtig?
- Risks: akute und chronische Risiken, auch für die Umgebung (Pro Zigarette sinkt die Lebenserwartung durchschnittlich um 12 Minuten)
- Rewards: potentielle Benefits
- Roadblocks: Identifizieren von Hinderungsgründen
- Repetition: Wiederholen der Patientenmotivation
Bei Rauchern, welche aufhören wollen, sind die 5 A’s wichtig:
- Ask: Nikotinanamnese
- Advise: klare, dezidierte, patientenorientierte Beratung
- Assess: Wille zum Rauchstop einschätzen, evtl. Zusatzinfos abgeben
- Assist: Unterstützung des Patienten mit Hilfestellungen (Planung,
- Zielsetzung, ev. Begleitmedikation)
- Arrange: Regelmässige Follow-ups festlegen
Alles was bei der Raucherentwöhnung hilft, ist willkommen.
Hilfen bei der Raucherentwöhnung:
- Nikotinersatzpräparate: Pflaster, Kaugummi, Spray (v.a. bei starken Rauchern), Inhaler (Applikationsart je nach Bedürfnissen des Patienten)
- Bupropion (Zyban®): Beginn 9-14 Tage vor Rauchstop. Verdoppelt die Abstinenzrate nach einem Jahr, ist aber kein Wundermittel. Kontraindikationen beachten: Epilepsie, St. n. Bulimie, Anorexie. Kann mit Nikotinersatzpräparaten kombiniert werden.
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26.05.2006 - dde |
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