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Herzinfarkt im Alter

Die heutige Behandlungsstrategie beim akuten Koronarsyndrom verfolgt eine frühe Koronarangiographie, um durch Katetherintervention oder Bypassoperation eine koronare Revaskularisation zu erreichen. Prinzipiell wird versucht, percutan zu intervenieren, da die Ergebnisse der Chirurgie im akuten Infarkt schlechter sind. Bei sorgfältiger Selektion profitieren auch Patienten im höheren Alter (>70) mit einem akuten Koronarsyndrom bezüglich des Outcomes nach einer PTCA.

 

Prognose von NSTEMI und STEMI im Alter

 

NSTEMI (Non ST-Elevations Myokardinfarkt)

Prinzipiell ist bei älteren Patienten eine frühinvasive Strategie indiziert, wenn es klinisch einen Sinn macht, aber es gibt ein individuell abzuschätzendes Alterslimit. Die Daten sprechen dafür, dass ältere Patienten gegenüber jüngeren mit Non-STEMI eine generell schlechtere Prognose und einen schlechteren Outcome nach PTCA haben (Reinfarkt, erneut notwendige PTCA), aber mehr von der PTCA profitieren (ROSALI-II Register, FRISC II Studie, TACTICS Studie).

 

Bei > 80-Jährigen ist die Prognose schlechter: Hier sollen Symptome und Lebensqualität die Hauptkriterien für den Entscheid zur Hochrisikointervention sein. Prinzipell ist dem Versuch der konservativen Therapie Vorrang zu geben, Angiographie und Hochrisiko-PTCA nur bei Patienten mit therapierefraktären Beschwerden.

 

STEMI (ST-Elevations Myokardinfarkt)

Bei einer akuten Ischämie ist eine Revaskularisation unumgänglich. Bei > 75-jährigen Patienten mit frühzeitig nach Infarktbeginn bestehendem kardiogenem Schock ist ein Herzkatheter nicht sinnvoll, da die Prognose sehr schlecht ist, insbesondere wenn das EKG keine ST-Hebung zeigt.

 

Die 30-Tages-Mortalität bei > 80-Jährigen (hochselektionierte Patientenpopulation) liegt bei 20% und ist unselektioniert sicher noch höher. Die 3-Jahres-Mortalität nach STEMI bei eingeschränkter Funktion (EF < 40%) liegt bei 75-84-Jährigen bei 35% (VALIANT-Studie).

 

PTCA versus Lysetherapie?

Die PTCA scheint einen besseren Outcome zu haben, aber es gibt keine gesicherten randomisierten Daten, da aufgrund des hohen Blutungsrisikos bei älteren Patienten die Fibrinolyse nicht vertretbar ist.

 

 
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19.12.2005 - gem
 
 



 
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