Rivaroxaban oder Aspirin zur Langzeit Antikoagulation nach TVT
Das Risiko einer erneuen Thromboembolie liegt bei rund 10% nach Absetzen der Antikoagulationstherapie. Eine neue Studie mit Rivaroxaban zeigt einen gleichwertig guten Schutz vor erneuter Thromboembolie mit der Dosierung 10 mg oder 20 mg. Im Vergleich zu Aspirin ist die Rivaroxaban-Therapie wirksamer.
Die am ACC 2017 vorgestellte und im New England Journal of Medicine publizierte EINSTEIN CHOICE Studie verglich Rivaroxaban 10 mg oder 20 mg einmal täglich mit Aspirin 100 mg einmal täglich bei Patienten nach tiefer Venenthrombose oder Thromboembolie.
Methode
3396 Patienten mit symptomatischer tiefen Beinvenenthrombose oder Lungenembolie wurden für die Studie rekrutiert. Die Patienten hatten bereits während 6 bis 12 Monaten eine Antikoagulationstherapie erhalten und wurden zur Fortsetzung der Therapie in drei Gruppen randomisiert. Eine Gruppe erhielt Rivaroxaban 20 mg 1/Tag, eine Gruppe Rivaroxaban 20 mg 1/Tag und eine Gruppe Aspirin 100 mg 1/Tag.
Primärer Endpunkt der Studie war eine erneute venöse Thromboembolie. Sekundäre Endpunkte waren schwere und leichte Blutungen.
Resultate
Die Studiendauer betrug im Schnitt 351 Tage. In der Rivaroxaban 10 mg Gruppe traten bei 13 von 1127 Patienten (1.2%) ein Rezidiv auf. Bei der Rivaroxaban 20 mg Gruppe bei 17 von 1107 Patienten (1.5%) und bei der Aspirin 100 mg Gruppe bei 50 von 1131 Patienten (4.4%). Die Rivaroxaban Dosierungen zeigten untereinander keinen Unterschied, waren aber beide dem Aspirin signifikant überlegen. Schwere Blutungen traten bei 0.5% der Patienten unter 20 mg Rivaroxaban, bei 0.4% unter 10 mg und bei 0.3% unter Aspirin 100 mg auf. Die entsprechenden Raten für leichte Blutungen betrugen 2.7%, 2.0% und 1.8%.
Schlussfolgerung der Autoren
Rivaroxaban 10 mg ist gleich wirksam wie die bisher übliche Dosierung von 20 mg zur Prophylaxe von thrombovenösen Ereignissen bei Patienten nach Venenthrombose oder Lungenembolie. Beide Rivaroxaban Dosierungen sind dem Aspirin 100 mg signifikant überlegen bei vergleichbaren Blutungsereignissen.
Link zu der Studie
20.03.2017 - fgr